Philip Mosimann, CEO Bucher Industries. (Foto: Bucher)
Niederweningen – Der Industriekonzern Bucher hat im Geschäftsjahr 2015 aufgrund der schwierigen Marktbedingungen einen Rückgang von Umsatz und Auftragseingang verzeichnet. Zudem belasteten negative Währungseffekte den Absatz. Beim Betriebs- und Konzernergebnis wird ein tieferer Wert erwartet. Auch 2016 werde das volatile ökonomische Umfeld bestehen bleiben.
Der Umsatz ging um 11% auf 2,49 Mrd CHF zurück. Bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte ergab sich ein Minus von 4,9%, wie der Zürcher Landmaschinen-, Fahrzeug- und Anlagenbauer am Dienstag mitteilt. Der Währungseffekt allein wird auf -7% beziffert. Der Auftragseingang ging um ebenfalls 11% auf 2,44 Mrd zurück, bereinigt um 4,3%. Der Auftragsbestand lag per Ende Jahr mit 688 Mio CHF um knapp 13% unter dem Wert von Ende 2014.
Damit hat Bucher die Erwartungen der Analysten getroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 2,50 Mrd CHF und für den Auftragseingang bei 2,43 Mrd.
Tieferes Betriebs- und Konzernergebnis erwartet
Der Konzern rechnet für das gesamte Jahr 2015 mit einem gegenüber dem Vorjahr tieferen Betriebs- und Konzernergebnis. Die Betriebsgewinnmarge dürfte aufgrund der saisonalen, konjunkturellen und vor allem währungsbedingten Effekte leicht unter dem Wert der ersten Jahreshälfte liegen.
Die Märkte von Bucher Industries entwickelten sich unterschiedlich. Während Westeuropa ein geringes Wirtschaftswachstum verzeichnete, ging in Osteuropa die Nachfrage zurück. Mit Ausnahme des Markts für Landmaschinen, blieb die Nachfrage in Nordamerika rege. Brasilien hingegen war von einer tiefen Rezession betroffen, und in China setzte sich die rückläufige Entwicklung fort, schreibt das Unternehmen weiter.
Divisionen unterschiedlich stark von Rückgang betroffen
Bei der grössten Division Kuhn Group habe sich der weltweite Rückgang in der Landwirtschaft ab Mitte des Berichtsjahres verstärkt. Hier ging der Umsatz auf 1,07 Mrd CHF (-15%) und der Auftragseingang auf 1,01 Mrd (-17%) zurück. Die Betriebsgewinnmarge 2015 dürfte deshalb unter dem Wert der ersten Jahreshälfte liegen.
Bucher Municipal habe keine signifikante Marktveränderung gesehen und die Nachfrage nach Kehrfahrzeugen und Winterdienstgeräten sei auf einem tiefen, aber stabilen Niveau geblieben. Der Umsatz ging um 8,2% auf 384 Mio zurück der Ordereingang um 10% auf 374 Mio. Die Betriebsgewinnmarge wird deutlich über dem Niveau des ersten Halbjahres erwartet.
Bei Bucher Hydraulics habe Nordamerika die Geschäftsentwicklung gestützt, heisst es weiter. In Europa hingegen schwächte sich besonders bei den Landmaschinen die Nachfrage ab, während sich bei den Industrieanwendungen positive Impulse ergaben. In Lokalwährungen steigerte Bucher Hydraulics den Umsatz leicht um 1,3%. In CHF wurde ein Minus von 2,9% auf 461 Mio verbucht.
Emhard Glas verbuchte währungsbereinigt bei Umsatz (+2,0%) und Auftragseingang (+21%) Wachstum. In Franken ging der Umsatz um 7,6% auf 360 Mio CHF zurück. Der Geschäftsgang mit Glasformungs- und Inspektionsmaschinen verbesserte sich im Laufe des Jahrs kontinuierlich. Positiv entwickelten sich das Ersatzteilgeschäft sowie die Region Südamerika.
Bei Bucher Specials habe sich die Nachfrage nach Anlagen für die Weinproduktion gegenüber dem sehr belebten Vorjahr normalisiert, schreibt das Unternehmen. Hier ging der Umsatz auf 257 Mrd CHF (-16%) und der Auftragseingang auf 238 Mrd (-21%) zurück. Der starke Franken belastete die Nachfrage bei Fruchtsaftanlagen und auch der rückläufige Bierkonsum wirkte negativ.
Vorsichtiger Ausblick
Das ökonomische Umfeld sieht das Unternehmen anhaltend volatil. Für das laufende Jahr 2016 geht der Konzern von einem leichten Umsatzrückgang und einem Betriebs- und Konzernergebnis in der Grössenordnung des Vorjahres aus.
Das detaillierte Jahresergebnis 2015 wird am 8. März 2016 vorgelegt. (awp/mc/pg)