Bucher hält 2014 Rekordergebnis aus dem Vorjahr nicht

Bucher-CEO Philip Mosimann. (Foto: Bucher Industries)

Niederweningen – Bucher Industries hat im Geschäftsjahr 2014 zwar so viel Umsatz gemacht wie noch nie, das Rekordniveau auf Gewinnstufe konnte aber nicht ganz gehalten werden. Während der Reingewinn nur marginal unter dem Vorjahreswert lag, ging der operative Gewinn vor allem wegen der Umsatzabschwächung der Division Kuhn Group und wegen Verzögerungen bei der Neuausrichtung der Division Emhart Glass stärker zurück. Für das Geschäftsjahr 2015 zeigt sich das Unternehmen vorsichtig und prognostiziert wegen des starken Frankens ein zweistelliges Umsatzminus.

Der Umsatz legte 2014 insgesamt zwar um 4,3% auf 2,81 Mrd CHF (bereinigt +2,7%) zu, dies aber vor allem dank der starken Entwicklung der Division Municipal nach einem Grossauftrag aus Moskau, sowie dank des guten Wachstums der Divisionen Hydraulics, Emhart Glass und Specials. Die Landmaschinensparte Kuhn Group, mit einem Umsatz von 1,26 Mrd die grösste von Bucher, büsste dagegen bereinigt um Währungs- und Konsolidierungseffekte 4,6% ein.

Kuhn Group leidet unter geringen Getreidepreisen
Die Kuhn Group litt unter einer wegen der gesunkenen Getreidepreise schwächeren Nachfrage für Maschinen im Ackerbau. Dies konnte immerhin durch die stabile bis gute Entwicklung in der Milch- und der Viehwirtschaft teilweise aufgefangen werden. Die EBIT-Marge ging indes auf 12,1% vom sehr hohen Vorjahresniveau ebenfalls zurück, nämlich um satte 280 Prozentpunkte. CEO Philip Mosimann begründete dies an der Bilanzmedienkonferenz mit dem Wegfall eines positiven Einmaleffekts aus dem Vorjahr sowie mit einer Veränderung des Produktemixes. Die Finanzgemeinde habe seine diesbezüglichen Hinweise wohl zu wenig ernst genommen, begründet er die negative Reaktion der Aktie (-4,6%) auf die Publikation des Jahresergebnisses.

Auf Gruppenstufe reduzierte sich der EBIT im Vergleich zum Vorjahr um gut 10% auf 257,2 Mio CHF, während die EBIT-Marge dank des höheren Umsatzes lediglich um 150 Basispunkte auf 9,2% abfiel. Zum schwächeren Betriebsergebnis führten der geringere Umsatz der Kuhn Group sowie Verzögerungen bei der Neuausrichtung der Division Emhart Glass. Ausser der Division Hydraulics verzeichneten aber auch die beiden anderen Divisionen eine kleinere operative Marge.

Der trotz des Rückgangs laut dem CEO noch immer «erfreuliche» Reingewinn von 189,7 Mio (-3,3%) sei neben der guten operativen Leistung auf Steuereffekte zurückzuführen. Die Dividende bleibt bei 6,50 CHF stabil.

Umfeld bleibt im wesentlichen unverändert
Mit Blick nach vorne sieht Mosimann keine wesentlichen Veränderungen des Umfelds, geht aber von einer noch einmal leicht rückläufigen Nachfrage für die Kuhn Group aus. Auch für die Gemeindemaschinen prognostiziert er eine eher laue Nachfrage, trotz eines 2015 verbuchten Folgeauftrags aus Moskau. Stabil sieht er die Nachfrage in den Divisionen Emhart Glass und Specials, während für den Bereich Hydraulics eine Belebung erwartet wird.

Franken belastet Umsatz mehr als die Marge
Bezieht man die jüngste Entwicklung des Schweizer Frankens in den Ausblick für 2015 mit ein, zeichnet sich ein klareres Bild ab. «Der Umsatz dürfte in Franken im Gesamtjahr um rund 12% zurückgehen», präzisierte CEO Philip Mosimann. Davon sind etwa 10% auf den Translationseffekt aus der Umrechnung in Franken zurückzuführen.

Gar ein Minus von 15% prognostiziert das Unternehmen für den EBIT. 10% trägt dazu der Translationseffekt wegen des Frankens bei, weitere 5% Preisanpassungen nach unten und nochmals 5% die Abwertung von Forderungen. Von diesem negativen Effekt von insgesamt 20% sollen 5% wieder kompensiert werden. Ein Personalabbau ist laut Mosimann aber nicht geplant. Dank des geringeren Umsatzes und dank der globalen Struktur wird die EBIT-Marge gemäss Mosimann insgesamt einen halben Prozentpunkt auf 8,7% zurückgehen.

Weiter äusserte er sich auch zu den Plänen der Familienaktionäre, welche in einer Gruppe rund 35% an Bucher halten. «Die Familie verkauft ihre Anteile nicht, sie verfügt über eine andere DNA als diejenige bei Sika», sagte Mosimann. Mit zwei Mitgliedern im Verwaltungsrat sei die Familie auch gut eingebunden. (awp/mc/pg)

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