Bucher steigert Umsatz in Q1 um 28 Prozent

Philip Mosimann, CEO Bucher Industries.

Niederweningen – Die Industriegruppe Bucher Industries hat im ersten Quartal 2012 den Umsatz deutlich gesteigert. Demgegenüber sank jedoch der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahresquartal und verfehlte die Konsensprognose deutlich. Das Unternehmen sieht Anzeichen für eine Abflachung der konjunkturellen Dynamik. Die Aktie verliert entsprechend stark an Wert.

Der Umsatz stieg in den ersten drei Monaten 2012 um 28% auf 685,9 Mio CHF, wie das Unternehmen mitteilte. Währungsbereinigt resultierte ein Plus von 33%. Der Auftragseingang sank hingegen um 8,5% auf 585,7 Mio CHF (bereinigt -5,3%).

Umsatz höher, Auftragseingang klar tiefer als erwartet
Bucher blieb beim Auftragseingang klar hinter den Erwartungen zurück, übertrag diese aber beim Umsatz deutlich. Der AWP-Konsens lag für den Auftragseingang bei 643,2 Mio CHF und für den Umsatz bei 648,1 Mio CHF.

Positiv auf den Umsatz habe sich der hohe Auftragsbestand zu Beginn des Jahres ausgewirkt, schreibt Bucher weiter. Die Höhe der negativen Wechselkurseffekte der Hauptwährungen zum Schweizer Franken auf die Umsatzentwicklung bezifferte Bucher mit 5%.

Zukäufe
Die Zahlen sind stark von den im vierten Quartal 2011 getätigten Akquisitionen geprägt. Die zugekauften Unternehmen hätten 8% zum guten Geschäftsgang beigetragen, so das Unternehmen. Bucher hatte eine Mehrheitsbeteiligung an Shandong Sanjin Glass Machinery in China und der Krause Corporation in den USA gekauft.

Im Quartal zeigten sich nach Angaben des Unternehmens erste Anzeichen einer konjunkturellen Abschwächung in Europa, insbesondere in den hoch verschuldeten südeuropäischen Staaten. In Nordamerika habe das positive Momentum des vergangenen Jahrs unvermindert angehalten, so Bucher weiter. In China sei die hohe konjunkturelle Dynamik zurückgegangen und der Baumaschinensektor deutlich eingebrochen.

Uneinheitliche Entwicklung der Sparten
Die Nachfrage nach Kommunalfahrzeugen der Sparte Municipal ging in Europa – insbesondere in Frankreich, Italien und Spanien – deutlich zurück. Der Wettbewerbsdruck sei hoch und die Aufträge würden hart umkämpft. Ein Grossauftrag aus Moskau habe jedoch zu einer guten Auslastung geführt, so das Unternehmen.

Der Bereich Hydraulics habe in Europa und Asien eine abflachende Entwicklung gesehen, während Nordamerika zulegt habe. Der Auftragseingang konnte bei bestehenden Kunden durch neue Projekte nur teilweise kompensiert werden.

Bei der Sparte Emhart Glass sei das Vorjahresquartal durch einen Grossauftrag aus Indien geprägt gewesen, schreibt das Unternehmen. Demgegenüber sei der Ordereingang in den ersten drei Monaten 2012 deutlich abgefallen. In Westeuropa und in Amerika sei die Nachfrage nach Neumaschinen verhalten ausgefallen.

Eine gute Nachfrage nach Weinproduktionsanlagen sorgte bei Bucher Specials im ersten Quartal für einen Anstieg. Auch Die Nachfrage nach Traktoren und Landmaschinen habe erfreulich angezogen.

Ausblick vorsichtig positiv
Die Unsicherheiten seien weiterhin hoch, schreibt Bucher zum Geschäftsausblick 2012. Aufgrund der weltweiten Marktpräsenz sowie der guten Marktstellung halte man jedoch an der vorsichtig optimistischen Prognose fest. Der Konzern rechnet weiterhin mit einer Verbesserung von Umsatz, Betriebs- und Konzernergebnis, jedoch mit tieferen Zuwachsraten als im Vorjahr.

Die Bucher-Namenaktie reagierte mit einem deutlichen Kursrückgang auf das Zahlenset und notiert in einem fast unverändertem Marktumfeld um 10.35 Uhr um 8,8% niedriger bei 182,50 CHF. (awp/mc/pg)

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