Industriekonzern Bucher wächst 2018 rasant

Jacques Sanche

Bucher-CEO Jacques Sanche. (Foto: Bucher)

Niederweningen – Der Industriekonzern Bucher hat 2018 deutlich mehr Umsatz erzielt und mehr Aufträge erhalten. Auch beim Gewinn zeichnet sich eine klare Steigerung ab. Im laufenden Jahr wird sich diese Wachstumsgeschichte laut dem Unternehmen aber nicht wiederholen.

Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr um knapp 16 Prozent auf 3,07 Milliarden Franken. Bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte ergab sich ein Plus von 13,4 Prozent, wie der Zürcher Landmaschinen-, Fahrzeug- und Anlagenbauer am Donnerstag mitteilte.

Alle Sparten des Mischkonzerns legten zweistellig zu, wobei der Bereich Municipal (Kommunalfahrzeuge) mit +27 Prozent oben ausschwang. So seien etwa Winterdienstgeräte wegen des langen und schneereichen Winters gefragt gewesen.

Die gewichtige Landtechniksparte (Kuhn Group), welche knapp 40 Prozent zu den Verkäufen beisteuert, konnte da nicht ganz mithalten (+12%). Die Märkte hätten sich unterschiedlich entwickelt, so die Mitteilung. So spürten etwa die Bauern in Nordamerika laut den Angaben die chinesischen Strafzölle. Auf der anderen Seite habe sich der brasilianische Markt erholt.

Hydraulics mit grösstem Bestellungsplus
Der Auftragseingang nahm derweil um fast 12 Prozent auf 3,21 Milliarden zu und stieg bereinigt um 9,3 Prozent. Der Auftragsbestand lag per Ende Jahr mit 1,14 Milliarden fast ein Fünftel über dem Wert per Ende 2017.

Bei den einzelnen Sparten legte Hydraulics (+21%) bei den Bestellungen am deutlichsten zu. Gegen Ende Jahr sei in diesem Geschäft in Europa und China aber eine abflachende Tendenz erkennbar gewesen, schrieb Bucher. Nur einstellige Wachstumsraten verzeichneten die Bereiche Kuhn Group (+6,3%) und «Specials» (+9,4%).

«Deutliche Zunahme» beim Gewinn
Konkrete Angaben zum Gewinn 2018 liegen noch nicht vor, diese werden erst am 6. März vorgelegt. Das Management geht allerding davon aus, dass eine «deutliche Zunahme» des Konzernergebnisses drin liegen sollte.

Dabei machte das Unternehmen auch schon Angaben zur Profitabilität der einzelnen Sparten. So werde die Betriebsgewinnmarge der Kuhn Group sowie der Sparten Hydraulics und Specials (leicht) unter dem Vorjahresniveau zu liegen kommen, jene von Municipal hingegen deutlich darüber. Bei Emhart Glass sollte laut den Angaben die mittelfristig angepeilte Marge von 9 Prozent übertroffen worden sein.

Dynamik lässt nach
Vor allem die erste Jahreshälfte sei von einer starken konjunkturellen Dynamik geprägt gewesen, wurde das Jahr 2018 insgesamt bilanziert. Gegen Ende des Berichtsjahrs habe diese etwas nachgelassen.

Diese Abschwächung zeigt sich auch im Ausblick. Der Umsatz und das Ergebnis 2019 dürften sich laut den Angaben «im Rahmen des guten Geschäftsjahrs 2018 bewegen». Konkret geht das Unternehmen also nicht von Wachstum aus. Begründet wurde diese Prognose mit der erwarteten Konjunkturlage auf der einen Seite und dem hohen Auftragsbestand auf der anderen.

Insbesondere das Segment Municipal dürfte laut den Prognosen die guten Zahlen des Rekordjahres 2018 kaum wiederholen. Auch bei Hydraulics wird mit einer weiteren Abflachung der Nachfrage gerechnet. Für die gewichtige Kuhn Group wird hingegen ein stabiler Umsatz und sogar eine leicht höhere Marge in Aussicht gestellt.

Buchhalterische Effekte
Das Unternehmen kündigt ausserdem gewisse buchhalterische Effekte an, die eine Folge der per Anfang 2019 erfolgten Umstellung der Rechnungslegung von IFRS auf Swiss GAAP FER seien. Die Umstellung werde auf Stufe Betriebsgewinnmarge zu einem Anstieg von bis zu einem halben Prozentpunkt führen und das Konzernergebnis um wenige Prozente erhöhen, so die Mitteilung.

Mit den vorgelegten Zahlen hat Bucher die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen. In ersten Analystenkommentaren ist von «ziemlich guten» und «soliden» Kennzahlen die Rede. Der Ausblick wird als «eher konservativ» beurteilt. (awp/mc/pg)

Bucher
Firmeninformationen bei monetas

Exit mobile version