Niederweningen – Bucher Industries hat im Geschäftsjahr 2017 von den verbesserten Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft profitiert und ist markant gewachsen. Dank dem höheren Umsatz und verschiedenen Optimierungen hat sich auch der Gewinn deutlich verbessert. Die Aktionäre sollen daran mit einer um knapp ein Drittel erhöhten Dividende partizipieren. Von der Börse gibt es dafür kräftigen Applaus, ebenso für den zuversichtlichen Ausblick.
Der Umsatz erhöhte sich um rund 11% auf 2,65 Mrd CHF, bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte ergab sich noch immer ein knapp zweistelliges Plus. Insgesamt war 2017 nach drei schwierigen Jahren geprägt von einer Erholung im wichtigen Markt Landtechnik, wie der Landmaschinen-, Anlagen- und Fahrzeughersteller am Dienstag mitteilte. Verantwortlich dafür waren gestiegene Preise in der Milch- und Viehwirtschaft. Die gute Konjunkturlage habe aber auch die Investitionslust der Städte angekurbelt.
Wichtigste Division wächst am stärksten
Die grösste Division Kuhn Group, ein Hersteller von Landmaschinen, verzeichnete 2017 entsprechend das stärkste Wachstum. Sowohl Umsatz als auch Auftragseingang wuchsen zweistellig auf Werte von jeweils rund 1,1 Mrd CHF. Vor allem in Europa nahm laut Bucher die Nachfrage nach Maschinen für die Heu- und Futterernte sowie Fütterungstechnik zu. Der Ackerbau hingegen war mit vollen Getreidelagern sowie anhaltend niedrigen und volatilen Preisen konfrontiert. Die grösste Herausforderung waren hier aber die steigenden Preise für Stahl, wie CEO Jacques Sanche an der Bilanzmedienkonferenz erklärte.
Die Division Hydraulics holte mit 581 Mio CHF bereinigt um Währungseffekte rund 20% mehr Aufträge ein als im Vorjahr, während der Umsatz um gut 14% auf 546 Mio anzog. In der drittwichtigsten Sparte Municipal, welche insbesondere Kehrfahrzeuge und Winterdienstgeräte, aber auch Kanalreinigungs- und Müllfahrzeuge verkauft, zog der Bestellungseingang um über 23% auf 486 Mio CHF an und der Umsatz um knapp 6% auf 426 Mio. Der Umsatz wurde von der Konzentration der Kehrfahrzeugproduktion in Lettland und England und einer damit einhergehenden Teileinschränkung der Produktion etwas gebremst.
Auch in der Division Emhart Glass wuchs der Auftragseingang deutlich stärker als der Umsatz, während die Division Specials zwar etwas mehr verkaufte als im Vorjahr, dafür aber einen leichten Rückgang beim Auftragseingang erlitt.
Deutlich mehr Gewinn
Die höheren Umsätze und die damit verbundene höhere Auslastung wirkte sich positiv auf die Gewinnziffern aus. So kletterte der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT zum Vorjahr um ein Drittel auf 226 Mio CHF und die entsprechende Marge um 150 Basispunkte auf 8,6%.
Höhere Dividende
Der Reingewinn zog um über 41% auf 168 Mio CHF an. Entsprechend soll auch die Dividende um 30% auf 6,50 CHF je Aktie erhöht werden. Der Dividenden-Antrag berücksichtige sowohl das Konzernergebnis und die Aussichten für das laufende Berichtsjahr, sagte Sanche.
Für das Geschäftsjahr 2018 zeigte sich das Unternehmen denn auch zuversichtlich und prognostizierte für alle fünf Divisionen steigende Umsätze. Während für Hydraulics eine flache Margenentwicklung erwartet wird, sollen die übrigen Division auch hier alle zulegen. «Wir sind grundsätzlich optimistisch», meinte dazu Sanche. Unsicherheiten bestünden am ehesten in der Entwicklung der Stahlpreise oder wegen der Knappheit der Arbeitskräfte. Und die Ankündigung von Strafzöllen auf Aluminium und Stahl durch US-Präsident Trump habe die Situation nicht vereinfacht. Speziell an der Ausgangslage für das laufende Jahr ist laut Sanche, dass sich sowohl der Agrarzyklus, als auch die allgemeine Konjunktur gleichzeitig auf hohem Niveau befinden.
Das Ergebnis wurde in Analystenkreisen durchwegs lobend gewürdigt. (awp/mc/pg)