Bucher verzeichnet im Q1 mehr Aufträge und mehr Umsatz
Niederweningen – Die Industriegruppe Bucher hat im ersten Quartal 2017 sowohl mehr Aufträge als auch moderat mehr Umsatz erzielt als im entsprechenden Vorjahresquartal. Der Bestellungseingang legte dabei in vier von fünf Divisionen zu und insbesondere in der grössten Division Kuhn Group markant. Die im März vom Unternehmen angesprochenen Anzeichen für eine Trendwende zum Positiven im wichtigen Landmaschinenmarkt scheinen sich zu bestätigen. Die bisherige Prognose für das Gesamtjahr wird bestätigt.
Der Auftragseingang der Gruppe zog um gut 14% auf 635 Mio CHF an, entsprechend einem währungs- und akquisitionsbereinigten Plus von gut 15%. Dieser Wert sei erfreulich und durch vier der fünf Divisionen breit abgestützt, teilt das Unternehmen am Donnerstag mit.
Der Umsatz erhöhte sich gleichzeitig um 2,2% auf 616 Mio CHF, wobei sich das bereinigte Plus auf 0,8% belief. Das Umsatzplus sei vor allem von Akquisitionen gestützt gewesen, während sich die Währungseinflüsse nur marginal auf die Konsolidierung in Schweizer Franken ausgewirkt habe. Bucher hat damit die Erwartungen der Analysten zumindest mit dem Auftragseingang klar übertroffen, während der Umsatzkonsens um knapp 1% verpasst wurde.
Verschiedene Märkte zeigen Stabilisierung
Das erste Quartal habe von insgesamt besseren, jedoch nach wie vor volatilen Marktbedingungen profitiert, schreibt Bucher. Im Markt für Landtechnik hätten sich weitere Stabilisierungstendenzen mit regionalen Unterschieden gezeigt und das Investitionsklima habe sich insgesamt im Vergleich zum tiefen Vorjahresquartal verbessert. In Europa hätten sich zudem die Märkte für Kommunalfahrzeuge und hydraulische Komponenten belebt.
Die grösste Division Kuhn Group verzeichnete einen Anstieg des Auftragseingangs auf währungsbereinigter Basis von knapp 24% auf 224 Mio CHF, wogegen der Umsatz um 1,7% auf 286 Mio CHF zurückging. Insgesamt habe hier der Markt für Futterernte und Fütterungstechnik von den etwas stabileren Milchpreisen profitiert, so Bucher. Der nordamerikanische Markt habe sich in diesem Segment dynamisch gezeigt und auch in Europa habe sich die Nachfrage tendenziell positiv entwickelt. Im Ackerbau hingegen sei das Marktumfeld weiterhin von Preisdruck gezeichnet.
Bei Bucher Hydraulics, der zweitgrössten Division, verbesserten sich der Bestellungseingang um gut 13% auf 148 Mio und der Umsatz um 7,1% auf 135 Mio CHF. Die Marktentwicklung hier sei «sehr erfreulich», insbesondere bei den Baumaschinen und in der Industriehydraulik, und auch die Landtechnik zeige wieder positive Impulse. Stabil auf hohem Niveau war die Fördertechnik, während das Segment Hochspannungsschalter rückläufig war.
Division Specials mit Einbruch der Bestellungen
Positiv entwickelt haben sich auch die beiden Divisionen Municipal und Emhart Glass. Municipal erhielt mit 109 Mio CHF währungsbereinigt über 40% mehr Bestellungen, bereinigt um die Akquisition von PakMor Waste Equipment in Australien liegt das Plus noch immer bei über 21%. Auch der Umsatz legte um 20% und damit kräftig auf 87 Mio CHF zu. Die Nachfrage nach Kehrfahrzeugen habe sich erhöht, so Bucher dazu. In der Glasmaschinensparte Emhart Glass erhöhte sich der projektbedingte Auftragseingang um gut 14%, während der Umsatz knapp gehalten wurde. Die kleinste Division Bucher Specials erlitt einen Einbruch der Aufträge um knapp einen Viertel bei einem knapp gehaltenen Umsatz.
Guidance bestätigt
Für das Gesamtjahr 2017 bestätigt der Konzern die bisherige Guidance vom März. Demnach rechnet das Unternehmen mit einer leichten Umsatzsteigerung und einer verbesserten Betriebsgewinnmarge. Weiterhin sei indes mit ökonomischen Unsicherheiten zu rechnen.
Die Division Kuhn Group geht von tiefen, aber stabilen Preisen für Ackerbauerzeugnisse aus, dabei könnten ansteigende Milchpreise die Nachfrage in der Fütterungstechnik beleben. Zudem sollten sich im laufenden Jahr die 2016 eingeleiteten Massnahmen zur Verbesserung der Profitabilität positiv auf die Division auswirken. Die Nachfrage nach Kommunalfahrzeugen sieht das Unternehmen stabil, wobei der Wegfall von Einmalkosten sowie die Konzentration der Produktion von Kehrfahrzeugen in Grossbritannien und Lettland die Profitabilität günstig beeinflussen dürften.
Bucher Hydraulics rechnet mit einer kontinuierlichen, soliden Marktentwicklung und Emhart Glass mit einer weiterhin stabilen Nachfrage im Projektgeschäft. (awp/mc/pg)