Flurin Müller, CEO BuddyBroker. (Foto: zvg)
Zürich – Die Mehrheit der Schweizer ist «offen für Neues», aber nicht akut stellensuchend. Für sie ist das Ausfüllen von Webformularen und Ausforsten unpassender Jobvorschläge mühsam. Das Zürcher Startup BuddyBroker schafft Abhilfe: Es verkuppelt Kandidaten-Profile via künstlicher Intelligenz und Empfehlungen von Freunden mit passenden Jobangeboten.
Schweizer Stellenanzeigen sind ein stolzer Markt von rund einer halben Milliarde Franken für jeweils rund 200’000 offene Jobs. Die Online-Jobportale verdrängen dabei seit rund 15 Jahren schrittweise die gedruckte Stellenanzeige. Doch für die Mehrheit der rund 2.4 Millionen «für Neues Offenen», aber nicht akut Stellensuchenden ist das Ausfüllen von Webformularen und Ausforsten unpassender Jobvorschläge noch immer eher mühsam. Mit dem im Februar 2013 gegründeten Startup http://BuddyBroker.com will der Wirtschaftsinformatiker Flurin Müller (27) Abhilfe schaffen.
Kandidatenprofil erstellt mit bloss einem Klick
BuddyBroker will die Dienste von herkömmlichen Jobportalen und Business-Netzwerken wie XING oder LinkedIn ergänzen dank drei frischer Zutaten: künstliche Intelligenz («Semantic Matching»), Zugriff auf bereits im Web publizierte Stellen («Web-Crawler») und Empfehlungen von Freunden («Social»). Für Flurin Müller – Gründer, Informatiker und Gitarrist der am MyCokeMusic Soundcheck 2011 prämierten Band Hasacuma – spielt die Musik im Web nur, wenn für den Kandidaten alles schnell und geschmeidig über die Bühne geht: «Bei BuddyBroker lässt sich das Kandidaten-Profil erstellen mit bloss einem Klick auf den Link zum eigenen XING- oder LinkedIn-Profil, alternativ funktioniert auch das Hochladen des eigenen CV als PDF-Datei.» Nach der Ein-Klick-Anmeldung tauchen sogleich erste Jobvorschläge auf, die zum eigenen Profil passen könnten. Unter den Jobanzeigen zeigt BuddyBroker auch alle meine Freunde an, die bei diesem Unternehmen angestellt sind oder jemanden kennen, der dort arbeitet. «Das hilft, um weitere Infos zum potenziellen Arbeitgeber zu sammeln und als Türöffner oder Referenz für eine allfällige Ein-Klick-Bewerbung», ergänzt Flurin Müller.
Schwarm-Intelligenz: Freunde als Jobvermittler
Der spannendste Aspekt von BuddyBroker ist die Empfehlungsfunktion. Für den Fall, dass ein angezeigtes Jobangebot mal nicht perfekt mit den eigenen Plänen harmoniert, schlägt BuddyBroker Freunde und Kontakte vor, für die der Job ebenfalls passen könnte. Mit wiederum nur einem Klick lässt sich die Stelle Freunden weiterempfehlen. Freunde und Kollegen kennen einen oft noch besser als selbst der intelligenteste semantische Filter, was die Treffsicherheit der Jobvorschläge weiter erhöht. In einer späteren Phase plant BuddyBroker ihre Mitglieder für erfolgreiche Jobvermittlungen auch mit einem Anteil an den Erfolgsgebühren finanziell zu belohnen. Da das Startup aber vorerst voll auf Wachstum setzt, wählt es das Freemium-Geschäftsmodell, wonach Arbeitgeber erste Vermittlungen kostenlos erhalten – und auf Gratis-Vermittlungen macht ein Umsatzanteil für die Empfehlenden noch wenig Sinn. Bereits testen aber auch zahlende Kunden die neue Plattform: Zu den Pilotkunden gehören führende Unternehmen aus den Bereichen Beratung, Telekom, Versicherung und Fast Moving Consumer Goods.
Nebst der Macht der Schwarmintelligenz unserer Freunde arbeitet BuddyBroker-Gründer und Gitarrist Müller an einer weiteren Erleichterung für die Karrieresuche.: «Das Matching mit Jobangeboten soll rocken. Bereits nach einem Klick aufs eigene Social-Media-Profil zeigt BuddyBroker eine intelligentere Auswahl an offenen Stellen als anderswo nach zehn Minuten Ausfüllen und Suchfilter einstellen»,. Dahinter steckt eine Webdurchforstungs-App («Crawler») für offene Stellen und eine hauseigene semantische Formel, welche das Kandidatenprofil selbstlernend – ähnlich wie die Musikplattform Spotify – mit der Zeit immer besser mit passenden offenen Stellen verkuppelt. Dieser Tage lanciert BuddyBroker aufgrund zahlreicher Arbeitgeber- und Kandidaten-Feedbacks bereits eine zweite stark verbesserte Version seiner Jobplattform, die sozial wie semantisch noch deutlich intelligenter sein soll als die Juli-Version und andere Angebote auf dem Markt. (BB/mc/hfu)
Über BuddyBroker
Die BuddyBroker AG wurde 2013 mit einem Startkapital von 100’000 Franken von einem Team rund um den Wirtschaftsinformatiker und Musiker Flurin Müller (27) gegründet, der bereits zehn Jahren Erfahrungen im Webpublishing aufweist. Im Verwaltungsrat sitzen auch die erfolgreichen Investoren Roland Zeller (Gründer Travel.ch, Angel GetYourGuide) und Adrian Dubler (CFO BuddyBroker, Gastro-Unternehmer, Angel HouseTrip). Die Jobplattform setzt auf Schwarm-Intelligenz («Crowd-Sourcing») und zeichnet sich wie der Firmenname andeutet auch durch Job-Empfehlungen von Freunden und Kollegen aus. Das Unternehmen setzt zudem auf Einfachheit gepaart mit Reichweite dank Web-Crawling, Semantic Matching sowie Integration von Social Media wie XING und LinkedIn. Kooperationen mit Reichweite-Partnern oder Jobplattformen sind ebenfalls eine strategische Option. Im Herbst 2013 schloss BuddyBroker eine zweite Finanzierungsrunde über CHF 580’000 für den nationalen Markenaufbau ab.