Bern – Der Kanton Bern wird auch in den nächsten vier Jahren von einer bürgerlichen Mehrheit regiert. SVP, FDP und Mitte verteidigten vier von sieben Regierungssitzen, SP und Grüne brachten lediglich ihre drei Bisherigen durch.
Die rotgrüne Viererliste mit SP-Kampfkandidat Erich Fehr scheiterte mit dem Angriff auf den Mitte-Sitz. Astrid Bärtschi konnte den Sitz ihrer abtretenden Parteikollegin Beatrice Simon verteidigen. Bärtschi ist seit vielen Jahren politisch aktiv, doch erst mit ihrer Wahl in den Regierungsrat tritt die 48-Jährige ins Rampenlicht.
Sie trat 2010 der damals noch jungen BDP bei und wurde 2017 deren Generalsekretärin – bis die BDP mit der CVP fusionierte. In der neuen Partei Die Mitte leitete sie seit 2021 die Kommunikation. Bärtschi zeigte sich am Sonntag nach ihrer Wahl «überwältigt». Sie trete in der Berner Regierung in «grosse Fussstapfen».
SP-Mann Ammann mit bestem Resultat
Mit 122’356 Stimmen das beste Resultat bei den Gesamterneuerungswahlen erzielte SP-Regierungsrat Christoph Ammann. Er fühle Wertschätzung für seine Arbeit und die seiner Volkswirtschaftsdirektion, die in Corona-Zeiten stark gefordert gewesen sein, kommentierte Ammann seine glanzvolle Wiederwahl gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Auf den weiteren Plätzen folgte die Bisherigen Philippe Müller (FDP, 121’085 Stimmen), Christine Häsler (Grüne, 120’981 Stimmen), Pierre Alain Schnegg (SVP, 117’143) sowie Evi Allemann (SP, 115’757). Die neu gewählte Astrid Bärtschi platzierte sich mit 109’733 Stimmen auf Rang sechs – noch vor dem Bisherigen Christoph Neuhaus (SVP, 103’979 Stimmen).
Neuhaus erklärte sich sein schlechtes Abschneiden mit den vielen heiklen Dossiers in seiner Bau- und Verkehrsdirektion. Seine Amtsvorgängerin sei vor vier Jahren ebenfalls an letzter Stelle gelandet. SP-Kandidat Erich Fehr landete mit 87’765 Stimmen Rückstand auf auf dem überzähligen achten Platz.
Einen schweren Stand zwischen den beiden grossen Blöcken hatten die Kandidierenden von EVP und GLP. Insgesamt waren am Sonntag 18 Frauen und Männer zur Wahl in die siebenköpfige Regierung angetreten – darunter auch einige chancenlose Polit-Exoten. Die Wahlbeteiligung lag bei 31,2 Prozent. (awp/mc/pg)