Bundesamt korrigiert AHV-Finanzperspektiven erheblich nach oben

Bundesamt korrigiert AHV-Finanzperspektiven erheblich nach oben

Bern – Die Perspektiven der AHV sehen auch ohne eine Reform der Altersvorsorge nicht mehr so düster aus: Nach neuesten Berechnungen des Bundesamtes für Sozialversicherungen (BSV) würde der AHV-Fonds bis 2032 zwar abnehmen, aber nicht mehr so stark wie noch vor einem Jahr angenommen.

Unter Berücksichtigung der definitiven Abrechnung 2021 und ohne die geplante Reform würde der AHV-Fonds demnach von 49,7 Milliarden Franken Ende letzten Jahres bis ins Jahr 2026 auf 57 Milliarden Franken ansteigen und dann bis ins Jahr 2032 kontinuierlich wieder auf 43,4 Milliarden Franken sinken, wie das BSV am Mittwoch in seinen Finanzperspektiven mitteilte.

Vor einem Jahr war das BSV noch davon ausgegangen, dass sich der AHV-Fonds ohne eine Reform der Altersvorsorge bis ins Jahr 2032 praktisch halbieren würde. Bis 2024 hätte die AHV dank der Kapitalanlagen noch ein positives Betriebsergebnis geschrieben, ab 2025 dann ein Defizit. Entsprechend wäre der Fonds bis 2032 von 47,2 Milliarden auf 24,9 Milliarden geschrumpft.

Erst 2029 drohen rote Zahlen
Gemäss den am Mittwoch veröffentlichten neuesten Zahlen würde die AHV auch ohne Reform erst 2029 in die roten Zahl rutschen, dann aber gleich ein Defizit von 1,6 Milliarden schreiben und im Jahr 2032 dann ein Betriebsergebnis von minus 3,8 Milliarden Franken aufweisen.

Grund für die besseren Aussichten ist gemäss BSV eine Anpassung der Eckdaten, wie zum Beispiel der Bevölkerungsszenarien, der Annahmen für Wirtschaftswachstum, Lohnwachstum, Inflation, Beschäftigung, einigen Finanzwerten und verschiedenen Steuereinnahmen. Zu den «erheblichen Veränderungen» in der AHV-Finanzperspektive beigetragen habe auch «das gute – und besser als erwartete – Betriebsergebnis der AHV im Jahr 2021.

Am 25. September stimmt die Schweizer Stimmbevölkerung über die AHV 21, die Reform der Altersvorsorge, ab. Diese sieht eine Erhöhung des Rentenalters für Frauen auf 65 Jahre vor. Aus diesem Grund hatten die Gewerkschaften das Referendum ergriffen.

Tritt die AHV-Reform auf 2024 in Kraft, prognostiziert das BSV der AHV erst ab dem Jahr 2031 ein Defizit von 984 Millionen, im Jahr 2032 dann von 1,2 Milliarden Franken. Das Kapital des AHV-Fonds würde bis ins Jahr 2030 auf 65,7 Milliarden Franken zunehmen und dann bis 2032 auf 62,2 Milliarden sinken. (awp/mc/pg)

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