Bern – Die Stromproduktion aus Wasserkraft, Sonne, Wind, Biomasse und erneuerbaren Abfällen hat in den letzten 20 Jahren kontinuierlich zugenommen. Diese Energieträger könnten aber noch stärker erschlossen werden. Das geht aus dem Bericht „Das Potenzial der erneuerbaren Energien bei der Elektrizitätsproduktion“ hervor. Im Rahmen der Energiestrategie 2050 will der Bundesrat die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien erheblich ausbauen. Der Bundesrat wird im September im Rahmen der Vernehmlassungsvorlage zur Energiestrategie 2050 seine Strategie darlegen.
Die laufenden Arbeiten zur Energiestrategie 2050 zeigen, dass Sonnen- und Windenergie Wasserkraft und Geothermie in der Schweiz über grosse Potenziale verfügen, deren optimale Erschliessung jedoch durch verschiedene Faktoren behindert wird. Dazu gehören einerseits die langwierigen Bewilligungsverfahren und die teils fehlende Akzeptanz in der Bevölkerung, andererseits führen auch die begrenzten Fördermittel dazu, dass die Realisierung entsprechender Projekte verzögert wird (Kostendeckelung KEV).
Stromproduktion aus erneuerbaren Energien steigt stetig
Seit 1990 hat die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien, dazu gehören Wasserkraft, Sonnenenergie, Windenergie, Biomasse (Holz, Biogas, Abwasserreinigungsanlagen ARA), Geothermie und erneuerbare Abfallbestandteile, stetig zugenommen. Mit der Einführung der Kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) am 1. Januar 2009 hat sich dieser Trend, wenn auch unterschiedlich je nach Energieträger, weiter verstärkt. So ist die Produktion der Wasserkraftwerke zwischen 1990 und 2010 von 30‘675 GWh auf 37‘450 GWh gestiegen, die Stromproduktion aus erneuerbaren Abfallbestandteilen (Kehrichtverbrennungsanlagen, Biogas aus Gewerbe und Industrie, Feuerungen für erneuerbare Abfälle und Deponiegas) hat von 372 GWh auf 971 GWh zugenommen und auch die Stromproduktion in Abwasserreinigungsanlagen hat sich in den letzten 20 Jahren von 59 GWh auf 122 GWh praktisch verdoppelt. Die Nutzung von Biomasse zur Stromproduktion (automatische Feuerungen aus Holz, Feuerungen mit Holzanteilen und Biogas aus Landwirtschaft) hat zwischen 1990 und 2010 ebenfalls deutlich zugelegt, und zwar von 7 GWh auf 183 GWh. Sonnen- und Windenergie haben erst in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, so dass das erschlossene Potenzial insgesamt noch bescheiden ausfällt. So lag die Solarstromproduktion 1990 bei 1 GWh und 2010 bei 83 GWh, beim Wind stieg der Anteil von Null auf 37 GWh. Die Geothermie steckt erst in den Startlöchern: In der Schweiz ist bislang noch kein Geothermiekraftwerk in Betrieb. (BFE/mc/cs)