Burckhardt Compression führt für 200 Mitarbeiter in Winterthur Kurzarbeit ein
Winterthur – Burckhardt Compression (BC) führt für einen grösseren Teil der Belegschaft als zuletzt angekündigt Kurzarbeit ein. Der Kolbenkompressoren-Hersteller begründet den Schritt mit dem deutlich tieferen Bestellungseingang für Kompressorsysteme.
Der Bestellungseingang in der Division Systems sei deutlich tiefer als in den Vorjahren, teilt das Unternehmen am Montag mit. Die bereits im vergangenen Jahr angekündigte Kurzarbeit sei deshalb «unumgänglich» und werde ab März 2017 für einen Teil der Mitarbeitenden in Winterthur eingeführt.
Ende August 2016 hatte das Unternehmen bereits Kapazitätsanpassungen angekündigt: Neben einem Abbau von insgesamt rund 100 Stellen, sollte in Winterthur zusätzlich für rund 100 Personen Kurzarbeit eingeführt werden. Dies habe sich zeitlich verzögert, sagte eine BC-Sprecherin am Montag auf Anfrage von AWP.
Auch hat sich die Anzahl betroffener Mitarbeiter mittlerweile erhöht: Ab März sollen demnach rund 200 der insgesamt 700 Mitarbeiter in Winterthur Kurzarbeit leisten. Ein entsprechender Antrag sei vom Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich bewilligt worden.
Das Marktumfeld habe sich in dem Sinne allerdings seit Ende August bzw. seit November, als die Pläne bestätigt wurden, nicht noch weiter verschlechtert, sagte CEO Marcel Pawlicek zu AWP. Die geplante Höhe der Kurzarbeit sei unverändert, betreffe nun aber 200 statt 100 Stellen.
Aktie gibt deutlich ab
Insbesondere das Marinegeschäft im Bereich Gastransport und -lagerung habe einen massiven Rückgang des Bestellungseingangs verzeichnet. Für diese Anwendungen würde ausschliesslich Einzelkompressoren geliefert. Dies habe vor allem am Standort Winterthur zu einer deutlich geringeren Auslastung geführt. Das Service-Geschäft entwickle sich dagegen weiterhin erfreulich, heisst es.
Im November – anlässlich der Zahlenvorlage zum Halbjahr Geschäftsjahres 2016/17 (per 30.09.) – hatte Burckhardt Compression bereits mitgeteilt, dass sich die «erfreuliche» Entwicklung in der Division Service fortsetzen dürfte. Der Auftragseingang bei den Neumaschinen dürfte sich dagegen erst im Geschäftsjahr 2018 wieder positiver entwickeln.
An der Börse gehörte die Aktie zum Wochenbeginn zu den grossen Verlierern. Zum Handelsende resultierte ein Minus von 8,3%. Der Titel war allerdings schwungvoll ins Jahr gestartet und hatte an die Ende November eingeleitete Aufwärtsbewegung nahtlos angeknüpft.
Angesichts der schwachen Nachfrage sei die Kapazitätsanpassung ein notwendiger Schritt, kommentiert Vontobel. Es scheine, als ob die Hoffnungen auf eine Erholung bei den Auftragseingängen – impliziert bei einem Plus von 16% der Aktie seit Jahresbeginn (bis zum Schluss am Freitag) – verfrüht waren. (awp/mc/upd/ps)