Burckhardt mit markantem Umsatzplus im ersten Halbjahr
Marcel Pawlicek, CEO Burckhardt Compression. (Foto: Burckhardt Compression © SCANDERBEG SAUER PHOTOGRAPHY)
Winterthur – Der Kolbenkompressoren-Hersteller Burckhardt Compression hat im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2015/16 (per 30.09.) zwar etwas weniger Bestellungen an Land gezogen, beim Umsatz und Gewinn aber deutlich zugelegt. Die Ziele für das Gesamtjahr werden grosso modo bestätigt.
Der rückläufige Bestellungseingang bei Burckhardt Compression lässt aufhorchen. Denn das Unternehmen konnte in den letzten Jahren immer wieder mit stolzem Wachstum aufwarten. Das Management macht sich allerdings keine grossen Sorgen, wie CFO Rolf Brändli gegenüber AWP sagte: «Das Volumen ist nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau.»
Konkret nahm der Bestellungseingang im ersten Halbjahr 2015/16 um 5,8% auf 254,2 Mio CHF ab. Die Analysten hatten im Vorfeld mit einem Minus gerechnet, grösstenteils aber mit einem geringeren.
Märkte entwickeln sich verschieden
Die verschiedenen Absatzmärkte hätten sich sehr unterschiedlich entwickelt, hiess es zur Begründung. So habe sich die Nachfrage nach Systemen zur Wiederverflüssigung von Gas auf Schiffen normalisiert. Dasselbe gelte für die Nachfrage nach Hyperkompressoren, die bei der Kunststoffherstellung zum Einsatz kommen. «Der Peak ist hier überschritten», so CFO Brändli. Sehr gut laufe hingegen das Geschäft mit dualen Antriebssystem für Schiffe und Produkten für Raffinerien.
Gegenläufig entwickelten sich die beiden Sparten von Burckhardt: Rückläufig waren die Bestellungen im Neumaschinengeschäft, das aber immer noch zwei Drittel des Auftragseingangs ausmacht. Der Bestellungseingang mit Servicedienstleistungen und Ersatzteilen nahm hingegen deutlich zu.
Veränderter Produktmix
Beim Umsatz konnte sich das Winterthurer Unternehmen im ersten Semester um 24% auf 243,0 Mio CHF steigern. Dies sei vor allem dem Neumaschinengeschäft zu verdanken gewesen, das um gut einen Drittel zulegte. Der Servicebereich machte nur leichte Fortschritte.
Die Bruttogewinnmarge kam mit 30,0% unter dem Vorjahreswert (32,6%) zu liegen. Erklärt wurde dies unter anderem mit einem veränderten Produktmix der im ersten Semester abgelieferten Projekte.
Margendruck
Bei den weiteren Gewinnkennzahlen verbesserte sich Burckhardt in der Folge weniger ausgeprägt als beim Umsatz. Der EBIT stieg um 18% auf 32,8 Mio CHF, und die entsprechende Marge reduzierte sich auf 13,5% von 14,2%. Der Reingewinn erhöhte sich um 17% auf 25,1 Mio CHF.
Die zahlreich vorhandenen Projekte seien einem Margendruck ausgesetzt, hiess es in der Mitteilung des Unternehmens. Dies gelte insbesondere für das Raffineriegeschäft, sagte Brändli. Deshalb werde auch an den Kosten gefeilt.
Ziele bestätigt
Für das Gesamtjahr 2015/16 bestätigte das Management seine Ziele. Das zweite Semester soll demnach in Bezug auf Umsatz und Gewinn besser ausfallen als das erste.
So peilt es unverändert einen Jahresumsatz über der Schwelle von 500 Mio CHF an. Beim Bestellungseingang sowie dem Betriebs- und Reingewinn werden Resultate auf Vorjahreshöhe erwartet. Die Betriebsgewinnmarge wird sich gemäss den Angaben des Managements «im unteren Bereich des langfristigen Zielkorridors von 15% bis 20% bewegen». Bislang hatte es zur Marge geheissen, es werde ein Wert auf Vorjahreshöhe (15,7%) angestrebt.
Mit den vorgelegten Zahlen hat Burckhardt die Erwartungen der Analysten beim Umsatz übertroffen, bei den anderen Kennzahlen hingegen verfehlt. Fragezeichen gibt es in den Kommentaren insbesondere zur Margenentwicklung. Gleichwohl notiert die Aktie um 14.20 Uhr 0,9% im Plus, während der Gesamtmarkt (SPI) um 0,3% nachgibt. (awp/mc/upd/ps)