Burckhardt erhält weniger Bestellungen und legt beim Gewinn zu
Winterthur – Der Industriekonzern Burckhardt Compression (BC) hat im ersten Semester des Geschäftsjahres 2020/21 (per Ende September) zwar mehr umgesetzt und den Gewinn gesteigert. Der Bestellungseingang ging hingegen wegen der Corona-Pandemie zurück. Die Prognosen für das Gesamtjahr wurden bestätigt.
Bereits im Juni liess BC-CEO Marcel Pawlicek wissen, dass die Corona-Krise «gewisse Bremsspuren» hinterlassen werde und dass sich Bestellungen zeitlich nach hinten verschöben. Ausserdem behindern die Einschränkungen im Reiseverkehr das Servicegeschäft. Konkret ging der Auftragseingang im ersten Halbjahr nun um 8,0 Prozent auf 303,0 Millionen Franken zurück.
Der Umsatz hingegen stieg um 6,9 Prozent auf 295,2 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die Corona-Pandemie habe klare Auswirkungen auf das Unternehmen gehabt. Es sei aber frühzeitig ein umfassendes Krisenmanagement implementiert worden.
Bei der Profitabilität machte die Gesellschaft noch grössere Fortschritte: Der operative Gewinn (EBIT) nahm um 56 Prozent auf 26,0 Millionen zu und die entsprechende Marge um 280 Basispunkte auf 8,8 Prozent. Der Reingewinn (nach Minderheiten) erhöhte sich um 62 Prozent auf 19,0 Millionen. Die Erwartungen der Analysten gemäss AWP-Konsens wurden damit auf allen Ebenen, insbesondere aber mit den Gewinnziffern übertroffen.
Gewinn steigt überproportional
Die starke Zunahme des Gewinn ist unter anderem auf den Wegfall von Sonderbelastungen im Vorjahr zurückzuführen. Damals fielen Kosten im sogenannten LNG-Geschäft an, wo es bekanntlich Probleme mit einer neuen Technologie verbunden mit teuren Nachrüstungen gab. Aber auch die globalen Vertriebskosten lagen aufgrund der tieferen Reise- und Repräsentationskosten deutlich unter dem Vorjahr.
Von den beiden Divisionen wurde der Bestellungseingang des Neumaschinengeschäfts mit einem Einbruch um 20 Prozent auch wegen des fehlenden Akquisitionseffekts stark getroffen. Einzelne Kunden vor allem im Raffineriebereich verschoben ihre Investitionen aufgrund von Unsicherheiten wegen der Pandemie.
Ausblicke bestätigt
Das Service-Geschäft hingegen legte hier dank der Übernahmen von Arkos und JSW um 14 Prozent zu. Der Bestellungseingang enthält mehrere Grossaufträge im Bereich Engineering/Revamp/Repair sowie einen Auftrag im knapp zweistelligen Millionenbereich für eine langfristige Servicekooperation über zehn Jahre im Marinegeschäft. Die Corona-bedingten Reiserestriktionen hätten aber dennoch deutliche Spuren hinterlassen, so BC.
Der bisherige Ausblick für das Geschäftsjahr 2020/21 wurde bestätigt. Demnach soll der Umsatz auf über 650 Millionen Franken gesteigert werden bei stabilen Gewinnmargen (EBIT-Marge 2019/20: 8,7%). Dem Umsatzziel kommt dabei die erst im September bekanntgegebene Vollübernahme der chinesischen Shenyang Yuanda Compressor entgegen.
Bestätigt wurden auch die Mittelfristziele bis 2022. So wird ein Umsatz von 700 Millionen Franken bei einer EBIT-Marge im Bereich von 10 bis 15 Prozent angestrebt. Diese Ziele gelten unter den Annahme, dass das Coronavirus keine weiteren wesentlichen Verschlechterungen des Geschäftsumfeld verursachen. (awp/mc/ps)