Burckhardt macht Gewinnsprung
Winterthur – Der Industriekonzern Burckhardt Compression hat im Geschäftsjahr 2022/23 (per 31.3.) dank eines Umsatzanstiegs deutlich mehr verdient. Die Aussichten sind dank eines hohen Bestellungseingangs gut.
Konkret kam der Reingewinn bei 70,0 Millionen Franken zu liegen, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst. Dies entspricht einer Steigerung um knapp 39 Prozent.
Davon sollen auch die Aktionäre profitieren: Die Dividende soll auf 12,00 von 7,50 Franken je Papier angehoben werden. Mit dem Reingewinn und der Dividende wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen.
Schon in etwa bekannt waren der Umsatz (829,7 Mio Fr.; +28%) und die EBIT-Marge (11,4% nach 10,8%). Das Unternehmen hatte Werte in dieser Grössenordnung vor knapp einem Monat vorab veröffentlicht, da sie markant über der damaligen Guidance lagen. Der Rekordumsatz und die verbesserte Marge seien trotz Herausforderungen und makroökonomischem Gegenwind zustande gekommen, so die Mitteilung.
Der hohe Bestellungseingang habe hohe Volumina an Auslieferungen während des ganzen Jahres ermöglicht. Gleichzeitig seien die Betriebsabläufe optimiert worden. Der Ausstieg aus dem Russland-Geschäft kostete auf Stufe EBIT zwar 7,1 Millionen, was aber durch das Wachstum und einen vorteilhaften Produktmix mehr als ausgeglichen worden sei.
Milliarde im Visier
Im angelaufenen Geschäftsjahr peilt der Hersteller von Kolbenkompressoren nun einen markant höheren Umsatz zwischen 950 und 1000 Millionen Franken an, die EBIT-Marge soll auf ähnlich hohem Niveau wie im Jahr 2022/23 zu liegen kommen.
Auf der negativen Seite geht das Unternehmen davon aus, dass die Spannungen in den Lieferketten bestimmter Materialkategorien anhalten werden. Zudem gebe es eine gewisse Unsicherheit über die Entwicklung der Weltwirtschaft.
Zuversicht schöpft das Unternehmen aber aus dem hohen Bestellungseingang im letzten Jahr. Dieser kam bei 1,27 Milliarden (+30%) zu liegen – und damit über den Prognosen der Analysten. Vor allem das Neumaschinengeschäft boomte (+40%). Ein Treiber für das Wachstum seien Anwendungen für eine sicherere und nachhaltigere Energieversorgung gewesen, so die Mitteilung. Die Burckhardt-Kompressoren kommen etwa im Bereich Flüssigerdgas zum Einsatz, aber auch in der Produktion von Material, welches von der Solarpanel-Industrie verwendet wird.
Im Jahr 2023/24 will Burckhardt somit einen weiteren Schritt in Richtung Mittelfristziele machen: Die EBIT-Marge soll bekanntlich künftig bei 12 bis 15 Prozent zu liegen kommen. Beim Umsatz strebt der Winterthurer Konzern ein jährliches durchschnittliches Wachstum von 9 Prozent an, was bis 2027 zu einem Umsatz von 1,1 Milliarden führen würde.
Im Verwaltungsrat der Gesellschaft kommt es derweil zu einer Veränderung. Kaspar Kelterborn (Ex-CFO von Dormakaba und Conzzeta) soll neues Mitglied werden und Urs Leinhäuser ersetzen. (awp/mc/ps)