Winterthur – Der Kolbenkompressorenhersteller Burckhardt Compression hat im Geschäftsjahr 2023/24 (per Ende März) vom hohen Auftragsbestand gezehrt. Der Umsatz und der Gewinn stiegen in neue Rekordhöhen. Im laufenden Jahr soll es zumindest noch leicht aufwärts gehen.
Die Nachfrage nach den Maschinen und Dienstleistungen von Burckhardt Compression war in den letzten Jahren regelrecht explodiert. Die Gesellschaft konnte den Auftragseingang innert nur zwei Jahren fast verdoppeln. Ein Grund waren Vorabinvestitionen in die Energiewende.
Von diesem hohen Auftragsbestand zehrte die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2023/24. Sie konnte die Bestellungen nach und nach abtragen. In der Folge stieg der Umsatz um 18,4 Prozent auf 982 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Dabei wuchs vor allem das Neumaschinengeschäft stark (+31,2% auf 642,8 Mio), während das Servicegeschäft stagnierte. Der Umsatzsprung sei trotz eines negativen Wechselkurseffektes in Höhe von 7,7 Prozentpunkten gelungen, wurde ausserdem betont.
In der Folge stieg der EBIT um 27,8 Prozent auf 121,4 Millionen (Marge: 12,4%). Beide Sparten konnten die Marge steigern. Der Reingewinn schnellte um 28,7 Prozent auf 90,1 Millionen in die Höhe. Die Aktionärinnen und Aktionäre sollen nun eine Dividende von 15,50 Franken je Papier erhalten, nachdem es im Vorjahr 12,00 Franken gewesen waren.
Die durchschnittlichen Schätzungen der Analysten (AWP-Konsens) wurden bei all diesen Kennzahlen klar übertroffen.
Etwas weniger Bestellungen
Beim Bestellungseingang konnte Burckhardt hingegen nicht mehr ganz an das Rekordjahr 2022/23 anknüpfen. Es trafen Bestellungen im Wert von 1,12 Milliarden ein (-11,3%). Beide Sparten erlitten einen Rückgang, wobei er im Neumaschinengeschäft (-14,4%) ausgeprägter war als im Servicegeschäft (-3,5%). Gewisse Märkte hätten sich wieder normalisiert, hiess es im Communiqué.
Dies galt laut den Angaben insbesondere für das Geschäft im Zusammenhang mit Flüssigerdgas-Tankern (LNG). Andere Geschäfte hätten sich hingegen gut entwickelt. So sei beispielsweise die Nachfrage nach Kompressoren zur Herstellung von Ethylen-Vinylacetat (EVA) robust geblieben, unterstützt durch stärkere mittelfristige Erwartungen für den globalen Solarpanelmarkt.
Höheres Mittelfristziel
Im laufenden Jahr 2024/25 peilt das Management nun einen nochmals höheren Umsatz zwischen 1,0 und 1,1 Milliarden Franken an, die EBIT-Marge soll auf ähnlich hohem Niveau wie im Jahr 2023/24 zu liegen kommen. Wie schon im Vorjahr werde eine stärker ausfallende zweite Jahreshälfte erwartet.
Ausserdem wurde das Umsatz-Mittelfristziel, welches bis ins Geschäftsjahr 2027 erreicht werden soll, leicht angehoben – und zwar um 100 Millionen auf 1,2 Milliarden Franken. Das Ziel sei wegen des guten Jahresabschlusses und aufgrund positiver mittelfristiger Markttrends für nachhaltige Energielösungen heraufgesetzt worden, so das Communiqué.
Bei der EBIT-Marge werden in beiden Divisionen Verbesserungen angepeilt, insgesamt werde aber weiterhin ein Wert zwischen 12 und 15 Prozent angestrebt. (awp/mc/ps)