Marcel Pawlicek, CEO Burckhardt Compression. (Foto: Burckhardt Compression © SCANDERBEG SAUER PHOTOGRAPHY)
Winterthur – Der Kolbenkompressoren-Hersteller Burckhardt Compression hat im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2014/15 (per 30.09.) bei allen Kennzahlen deutlich zugelegt. Die Erwartungen der Analysten wurden jedoch zum Teil enttäuscht. Für das zweite Halbjahr stellt das Unternehmen eine verbesserte Profitabilität in Aussicht.
Die Kolbenkompressoren von Burckhardt Compression sind nach wie vor gefragt, wie der Bestellungseingang zeigt. Im ersten Semester konnten Aufträge im Wert von 270,0 Mio CHF verbucht werden, was einem Plus von 14% entspricht. Beide Geschäftsbereiche trugen zu dieser Entwicklung bei, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilt. Im Maschinengeschäft (Compressor Systems) war das Wachstum mit gut 13% auf 192,7 Mio CHF aber etwas schwächer als im Servicegeschäft (Components, Services & Support), das um fast 16% auf 77,3 Mio zulegte. Gut gelaufen seien vor allem Produkte für den Gastransport und die Gaslagerung sowie für die Petrochemie, heisst es weiter.
10 % höherer Umsatz
Der Umsatz entwickelte sich mit einem Plus von 10% auf 196,1 Mio CHF ähnlich. Das Wachstum sei primär auf das Maschinengeschäft zurückzuführen, schreibt das Unternehmen dazu. Auch im Servicebereich habe jedoch eine deutliche Umsatzzunahme erzielt werden können. Konkrete Zahlen werden keine genannt.
Schlechterer Produktemix
Der Bruttogewinn nahm unterproportional um 7,9% auf 63,9 Mio CHF zu, und die Bruttogewinnmarge reduzierte sich in der Folge leicht auf 32,6% von 33,2%. Die tiefere Marge im Maschinengeschäft (22,3% nach 24,4%) sei auf den unterschiedlichen Produktmix zurückzuführen, heisst es dazu in der Mitteilung. Im Servicegeschäft habe sich die Profitabilität jedoch verbessert (Bruttomarge von 51,0% nach 48,2%).
Dank unterproportional gestiegener Kosten kann auf Stufe EBIT ein 11% höherer Wert von 27,9 Mio und ein 12% höherer Reingewinn von 21,5 Mio CHF ausgewiesen werden. Die EBIT-Marge kam bei 14,2% nach 14,1% in der Vorjahresperiode zu liegen.
Umsatzerwartungen verfehlt
Mit den vorgelegten Zahlen hat Burckhardt die Erwartungen der Analysten beim Bestellungseingang leicht übertroffen, bei den anderen Kennzahlen jedoch zum Teil deutlich verfehlt. Diese hatten im Schnitt (AWP-Konsens) mit Bestellungen von 265,3 Mio CHF, einem Umsatz von 207,7 Mio, einem EBIT von 29,7 Mio und einem Reingewinn von 22,6 Mio gerechnet.
Für das Gesamtjahr 2014/15 bestätigt das Unternehmen grundsätzlich seine Ziele, wobei es leichte Präzisierungen gibt. So wird ein höherer Bestellungseingang in beiden Sparten und ein «substantiell über dem Vorjahr liegender Umsatz» angepeilt. Die EBIT-Marge soll unverändert im unteren Drittel des langfristigen Zielkorridors von 15-20% zu liegen kommen. Das zweite Halbjahr werde in Bezug auf die Gewinne deutlich besser ausfallen als das erste Semester, heisst es dazu in der Mitteilung. Bestätigt wird ausserdem die Zielausschüttungsquote von 50% bis 70%.