Burkhalter mit rückläufigem Umsatz

Marco Syfrig

Burkhalter-CEO Marco Syfrig.

Zürich – Beim Elektroinstallateur Burkhalter ist man mit dem Halbjahresergebnis rundum zufrieden. «Es ist im Prinzip das, was wir erhofft haben», so der Präsident des Verwaltungsrates Gaudenz F. Domenig an einer Telefonkonferenz am Montag. Beim Gewinn lag man sogar am oberen Ende der eigenen Erwartungen.

So sank zwar der Umsatz um 2,2% auf 223,9 Mio CHF, dies aber aufgrund der Fokussierung auf qualitativ hochwertige Aufträge, wie es weiter hiess. Dies wiederum machte den Geschäftsgang aber auch profitabler, sodass sich das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT um 10% auf 11,1 Mio verbesserte und der Konzerngewinn gar um 17% auf 8,9 Mio stieg.

Angespannte Marktsituation
Allerdings sei die Marktsituation weiterhin sehr angespannt. «Wir staunen zu was für Preisen Aufträge weggehen, gerade auch Grossaufträge», so VR-Präsident Domenig weiter. Die Auslastung des Unternehmens sei sehr hoch, man arbeite derzeit an den Grenzen der Kapazität. Den hohen Leistungsdruck der Angestellten versucht man mit höheren Löhnen etwas abzufedern, «um die Leute zu motivieren», erklärt Domenig. Die gegenüber der Vorjahresperiode gestiegenen Personalkosten lassen sich mit dieser Massnahme auch zum Teil begründen. Doch der Anstieg geht auch auf eine Akquisition zurück.

Akquisitionen nicht um jeden Preis
So erwarb Burkhalter – wie bereits gemeldet – im ersten Halbjahr die Ebnöther Elektro mit Sitz in Schübelbach. Die Gewinnung zusätzlicher Marktanteile durch den Kauf anderer Elektrotechnik-Unternehmen bleibe auch weiterhin Teil der Burkhalter-Strategie, heisst es dazu in der Mitteilung. «Das Umfeld für weitere Zukäufe ist zurzeit aber äusserst schwierig. Wenn es eine Gelegenheit gibt, dann sind wir natürlich dabei. Aber nicht zu jedem Preis», ergänzte Domenig.

Für das zweite Halbjahr 2012 zeigt sich das Management dank der guten Auslastung zuversichtlich, den Gewinn pro Aktie erneut steigern zu können. Gelingen werde dies trotz des enormen Preisdrucks in der Branche, und zwar dank einer guten Auslastung der Betriebe und Arbeitskräfte, wie Burkhalter schreibt.

«Überzeugender Halbjahresausweis»
Für die ZKB ist das Burkhalter-Resultat ein überzeugender Halbjahresausweis. Die Zahlen liegen auf allen Stufen etwas über den eigenen Schätzungen, so ZKB-Analyst Martin Hüsler. Erwartungsgemäss sei der Umsatz aufgrund der hohen Vorjahresbasis und wohl auch wegen des strengen Winters leicht rückläufig gewesen. Da Burkhalter im ersten Semester jeweils nur gut einen Drittel des Jahresresultats erzielt, müsse die Aussagekraft des Semesterergebnisses allerdings etwas relativiert werden.

Basierend auf den KGV- und EV/EBITDA-Multiples sei Burkhalter zwar nicht mehr günstig, die Aktie bleibe aber eine Dividendenperle im Schweizer Nebenwertsegment, so die ZKB weiter. Die Einstufung der Titel lautet auf Marktgewichten. (awp/mc/pg)

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