Zürich – Der Elektroinstallateur Burkhalter hat im ersten Semester 2016 den Umsatz auf Vorjahresniveau gehalten, war dabei aber profitabler. Damit kommt das Management dem selbstgesteckten Ziel einer erneuten Steigerung des Gewinns pro Aktie näher. Um weiterhin Marktanteile zu gewinnen, will das Unternehmen seiner Strategie der gezielten Zukäufe treu bleiben.
Burkhalter bezeichnet die Ergebnisse als insgesamt «sehr gut», da man erneut die Gewinnzahlen habe steigern können, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Bei gleichbleibendem Umsatz von 244,4 Mio CHF stieg der operative Gewinn auf Stufe EBIT um 8,0% auf 19,7 Mio und das Konzernergebnis um 8,5% auf 16,2 Mio CHF. Der Gewinn pro Aktie stieg um 8,9% auf 2,70 CHF.
Die höhere Profitabilität sei vor allem auf weniger Fremdleistungen zurückzuführen, hiess es. Diese entstünden vor allem durch Temporärarbeit, die teurer und unproduktiver sei, was sich negativ auf die Margen auswirke, wie Verwaltungsratspräsident Gaudenz Domenig in einer Telefonkonferenz erklärt.
Wachstum durch Zukäufe sicherstellen
Der Gewinn zusätzlicher Marktanteile durch gezielte Akquisitionen bleibe das strategische Hauptziel. Die Gruppe baute Anfangs Juli die Präsenz am linken Zürichsee-Ufer aus und kaufte die M+H Elektro AG sowie die Jurt Elektro AG in Lachen (SZ). Diese Akquisitionen reihen sich als Nummer 17 und 18 in die Übernahmeabfolge seit dem Börsengang ein.
CEO Marco Syfrig schätzt die Anzahl Elektroinstallationsunternehmen in der Schweiz auf etwa 3’500, womit man nun mit 43 selbstständigen Betrieben an schweizweit 99 Standorten auf einen Marktanteil von etwa 10% komme, sagte er und ergänzt, dass «wir auch in Zukunft die Strategie vorantreiben, mit Zukäufen Marktanteile auszubauen».
Höhere Produktivität durch Digitalisierung
Angesprochen auf weitere Möglichkeiten zur Steigerung der Profitabilität verweist Finanzchef Zeno Böhm auf die Digitalisierung der Prozessabläufe: «Digitalisierung verstehen wir dabei nicht als Geschäftsmodell, sondern als Unterstützung unserer Mitarbeiter, die damit unproduktive Stunden minimieren und beispielsweise das Rechnungswesen optimieren können». In diesem Bereich sei man zudem branchenweit an der Spitze, zeigt sich Böhm überzeugt.
Allgemein bleibe das Marktumfeld weiterhin durch den schon länger bestehenden Nachfrageüberhang durch fehlende Manpower geprägt. «Es gibt in der Schweiz nur eine gewisse Anzahl Elektroinstallateure, die nur eine gewisse Anzahl Stunden leisten können», sagt Syfrig. «Diese profitabel einzusetzen bleibt das Ziel, obwohl einige in der Branche dem Preisdruck nachgeben und nicht rentable Aufträge entgegennehmen.»
Um profitabel zu sein, bleibe die selektive Auftragsakquise ein Grundpfeiler des Geschäftsmodells: «Uns ist egal wie die Konkurrenz heisst. Solange sich der Auftrag rechnet und wir über die Leute verfügen, um ihn zu erfüllen, werden wir ihn annehmen», so Syfrig dazu.
«Zweistellige Steigerung des Gewinns pro Aktie wäre eine grosse Überraschung»
Für das gesamte Geschäftsjahr zeigt sich das Unternehmen optimistisch. Aufgrund der anhaltend hohen Bautätigkeit in der Schweiz geht das Management davon aus, den Gewinn pro Aktie zu steigern. Die Steigerung werde jedoch nicht so hoch wie 2015 ausfallen, womit frühere Angaben bestätigt werden.
Die Zunahme der letzten Berichtsperiode sei aber auch eine schwer zu übertreffende Marke, meint Domenig, «wir haben keine Hinweise auf einen prozentual zweistelligen Zuwachs. Das wäre eine grosse Überraschung. Wir gehen eher von einem moderaten einstelligen Wachstum aus». (awp/mc/ps)