Zermatt – Die Walliser Bahn- und Touristikgruppe BVZ hat im vergangenen Geschäftsjahr den Corona-Einbruch vergessen gemacht. Das Unternehmen steigerte den Ertrag markant und vervielfachte den Gewinn.
Der Ertrag der BVZ stieg um 27,1 Prozent auf 181,8 Millionen Franken, wie die Gruppe am Donnerstag mitteilte. Das Vor-Corona-Niveau aus dem Jahr 2019 von 180,1 Millionen wurde somit leicht übertroffen.
Dies wirkte sich auch positiv auf die Gewinnzahlen aus. Der operative Gewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) legte um gut 73 Prozent auf 50,8 Millionen zu. Unter dem Strich versechsfachte sich der Reingewinn gar auf 23,5 Millionen. Zur Erinnerung: Im ersten Coronajahr 2020 hatte die BVZ noch einen Verlust von über 9 Millionen erlitten.
Die Aktionärinnen und Aktionäre können sich nun wieder auf eine höhere Dividende freuen. Geplant ist eine Ausschüttung von 15 Franken pro Papier, nachdem im Vorjahr nur 3 Franken pro Titel ausbezahlt wurden. Dies soll laut Mitteilung die zurückhaltende Dividendenpolitik der Pandemiejahre kompensieren. Damit kehren die Ausschüttungen erstmals auf das Niveau von 2018 zurück.
Ausländische Touristen kehren zurück
Für die Verbesserungen im letzten Jahr gibt es verschiedene Gründe: Am Gornergrat verzeichnete das Unternehmen etwa deutlich höhere Besucherzahlen. Neben Reisenden aus der Schweiz seien Gäste aus den Kernmärkten Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und Nordamerika sowie Asien zurückgekehrt.
Auch das Geschäft mit der Matterhorn Gotthard Bahngruppe, wozu der Glacier Express gehört, steigerte den Ertrag merklich. Grund dafür war laut den Angaben auch das Pfadi Bundeslager 2022, das im Wallis stattfand.
Für das Geschäftsjahr 2023 blickt Verwaltungsratpräsident Patrick Z’Brun optimistisch in die Zukunft, ohne Zahlen zu nennen. Der Krieg in der Ukraine und die volatile Tourismusbranche stellten jedoch weiterhin ein Risiko dar, hiess es. (awp/mc/ps)