Zürich – Bystronic hat in den ersten neun Monaten 2024 massiv weniger umgesetzt als im Jahr zuvor und auch viel weniger Aufträge erhalten. Als Gegenmassnahme zum bereits im Juli für das Gesamtjahr angekündigten Verlust wurde bekanntlich ein Restrukturierungsprogramm, verbunden mit dem Abbau von rund 500 Stellen, angekündigt.
Der Umsatz brach im Jahresverlauf bis Ende September um 28,3 Prozent auf 488,4 Millionen Franken ein, wie das auf Maschinen zur Blechbearbeitung spezialisierte Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Dabei haben sich auch Währungseffekte negativ niedergeschlagen. Zu konstanten Währungskursen hat indes ein immer noch markantes Umsatzminus von 25,9 Prozent resultiert.
Beim Auftragseingang verbuchte das Unternehmen einen ähnlich starken Rückgang von 25,3 Prozent auf 466,7 Millionen. Zu konstanten Wechselkursen gingen die Bestellungen um knapp 23 Prozent zurück. Der Umsatz fiel damit schwächer, der Auftragseingang etwas besser aus als von den Analysten prognostiziert.
Das Marktumfeld habe sich in den ersten neun Monaten weiterhin anspruchsvoll entwickelt, schreibt Bystronic dazu. Aufgrund der zurückhaltenden Investitionstätigkeit der Kunden seien die Neubestellungen in allen Regionen rückläufig gewesen. Dank einer positiven Entwicklung in den Regionen APAC und China habe sich der Auftragseingang im dritten Quartal im Vergleich zum ersten Semester jedoch leicht verbessert.
Der Auftragsbestand nahm dennoch weiter ab, wenn auch nur geringfügig. Er ging per Ende September auf 235 Millionen Franken zurück, Ende Juni hatte er noch bei 239 Millionen gelegen.
Bisheriger Ausblick bestätigt
Mit Blick auf das Gesamtjahr 2024 hatte Bystronic bisher noch keine konkreten Prognosen abgegeben. Es sei aber mit einem Umsatz und Auftragseingang unter dem Vorjahr sowie einem «wesentlichen» Verlust zu rechnen, hiess es im Juli.
Finanzchef Beat Neukom bestätigte diesen Ausblick gegenüber AWP: «Der Ausblick für das Gesamtjahr gilt unverändert, auch was im Nachgang zur Präsentation der Halbjahreszahlen gesagt wurde.»
Demnach sei es gut möglich, dass der Umsatz im zweiten Semester in ähnlichem Umfang zurückgehe wie im ersten (-26% in LW). Was den Gewinn betrifft, könnte sich der operative Verlust von 23 Millionen Franken aus dem ersten Semester verdoppeln. Da sich die Marge im aktuellen Bestellungseingang zuletzt etwas verschlechtert habe, könnte der Verlust auf Stufe EBIT sogar gegen 50 Millionen Franken tendieren, so Neukom im Juli.
Im Rahmen des im September angekündigten Restrukturierungsprogramms will Bystronic bekanntlich weltweit rund 500 Stellen abbauen, davon etwa 80 in der Schweiz. Mit den Sparmassnahmen werden jährliche Einsparungen im mittleren zweistelligen Millionenbereich angepeilt.
Als Teil des Programms soll die bisherige Produktion für Automationslösungen in Italien geschlossen werden, wie neu bekanntgegeben wurde. Der damit verbundene Stellenverlust ist laut Neukom in der bereits kommunizierten Zahl von 500 enthalten. (awp/mc/pg)