Zürich – Die auf Maschinen zur Blechbearbeitung spezialisierte Bystronic hat im ersten Semester 2024 deutlich weniger umgesetzt. Auch beim Auftragseingang zeigte sich im Jahresvergleich ein deutliches Minus. Das erste Semester brachte wie angekündigt einen Verlust.
Der Umsatz brach um knapp 30 Prozent auf 330,9 Millionen Franken ein, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Dabei hätten sich Währungseffekte negativ niedergeschlagen. Zu konstanten Währungskursen hat ein immer noch markantes Umsatzminus von gut 26 Prozent resultiert.
Beim Auftragseingang verbuchte das Unternehmen einen ähnlich starken Rückgang von knapp 28 Prozent auf 304,7 Millionen. Zu konstanten Wechselkursen gingen die Bestellungen um 21,5 Prozent zurück. Der Umsatz fiel damit etwas besser und der Auftragseingang etwas schwächer aus als von den Analysten prognostiziert.
Das erste Halbjahr 2024 habe sich enttäuschend entwickelt, heisst es zum Geschäftsverlauf. Die Marktsituation sei angespannt geblieben und viele Kunden hätten ihre Produktionskapazitäten nicht voll auslasten können.
Entsprechend vorsichtig seien die Investitionsentscheide ausgefallen. Betroffen davon seien die unterschiedlichste Industrien, zuletzt auch die Landwirtschaftsbranche.
Auftragseingang und Umsatz haben sich in der Folge in allen Märkten rückläufig entwickelt und entsprechend waren auch die Produktionskapazitäten von Bystronic nicht voll ausgelastet.
Tiefrote Zahlen
Der schwache Umsatz schlug sich auch heftig im Gewinn nieder, bzw. führte zu einem deutlichen Verlust. Das operative Ergebnis (-23,0 Mio Fr.) wie das Ergebnis unter dem Strich (-20,8 Mio) fielen negativ aus. Trotz Massnahmen zur Senkung der Kosten hätten die tiefen Volumen die Fixkostenbasis nicht zu decken vermocht, heisst es dazu. Die Verluste fielen indes etwas geringer aus als im Vorfeld befürchtet.
Mit dem bereits eingeleiteten Programm zur Optimierung der Kosten will Bystronic sowohl volumenbedingte als auch strukturelle Kosten senken. Um Prozesse zu verschlanken, seien erste Massnahmen bereits umgesetzt worden. So wurden Führungsebenen reduziert und Berichtslinien vereinfacht.
Aufgrund der wenig dynamischen Marktentwicklung seit Jahresbeginn würden indes noch weitere Massnahmen geprüft, um die Kostenbasis zu reduzieren und effizienter zu werden.
Mit Blick auf das Gesamtjahr 2024 bleibt das Management vorsichtig. Unter anderem dank neuen Impulsen auf der Führungsebene – seit Anfang Juli führt Domenico Iacovelli die Geschicke des Unternehmens als CEO – zeigt sich Bystronic zuversichtlich, wieder in ruhigere Gewässer zu kommen, sobald die Märkte zur alten Stärke zurückfinden.
Insgesamt wird allerdings «keine wesentliche Erholung» im zweiten Semester erwartet. Bystronic erwartet deshalb Umsatz und Auftragseingang unter dem Vorjahr sowie einen «wesentlichen» Verlust. (awp/mc/pg)