Calida-CEO Felix Sulzberger.
Sursee – Calida hat im Geschäftsjahr 2010 wieder schwarze Zahlen geschrieben. Mit dem vorgelegten Zahlenkranz hat der Wäschehersteller gar das beste Resultat seit dem Börsengang 1987 vorgelegt. Die Entwicklung des letzten Jahres sei bemerkenswert, denn die Wäscheindustrie habe in den Kernmärkten Schweiz, Deutschland und Frankreich insgesamt stagniert, teilte die Gruppe am Freitag mit.
Der Umsatz lag beinahe unverändert bei 213,4 (VJ 213,0) Mio CHF. Von den beiden Marken legten im Berichtsjahr Aubade um 10,6% und Calida um 3,7% zu. Dabei sei dieser Zuwachs dank des Retailgeschäftes über die firmeneigenen Markengeschäfte erzielt worden, teilte das Unternehmen bereits im Januar mit. Das währungs- und flächenbereinigte Wachstum betrug für Aubade 19,7% und für Calida 9,6%.
EBIT um 17,7 Prozent gestiegen
Beim Betriebsergebnis verbesserte sich die Gruppe gegenüber dem Vorjahr deutlich. Der EBIT stieg um 17,7% auf 24,6 Mio CHF und der Unternehmensgewinn lag bei 20,9 Mio CHF. 2009 hatte Calida noch einen Verlust von 39,0 Mio CHF verzeichnet. Das den Aktionären zurechenbare Unternehmensergebnis weist die Gesellschaft mit 12,7 (-38,5) Mio CHF aus.
Aubade trägt zum Ergebnis bei
Grund der Verluste im Vorjahr waren Probleme bei der französischen Luxuslingerie-Marke Aubade. Die Gruppe musste in Frankreich ein Werk schliessen und baute rund 100 Stellen ab, was zu Einmalkosten von rund 60 Mio CHF führte. Die Kombination von Umsatzwachstum, solidem Kostenmanagement und einer effizienten und flexiblen Produktions- und Beschaffungsstruktur habe zum positiven Resultat geführt, schreibt Calida. Auf EBIT-Stufe hätten zudem beide Marken proportional gleich viel zum Ergebnis beigetragen.
Schätzungen übertroffen
Aufgrund der Geschäftsentwicklung und der Ertragslage wird der Verwaltungsrat an der Generalversammlung eine Verdoppelung der Dividende auf 16 CHF je Namenaktie beantragen. Um die Handelbarkeit der Calida-Aktien zu erhöhen, will er zudem einen Aktiensplit im Verhältnis von 1:20 beantragen. Mit den vorgelegten Zahlen hat Calida die Erwartungen der Analysten übertroffen.
Vorsichtiger Ausblick
Mit Blick auf das angelaufene Geschäftsjahr zeigt sich Calida vorsichtig optimistisch. Es werde ein leichtes Wachstum des Gesamtmarktes in den Hauptabsatzländern Schweiz, Deutschland und Frankreich prognostiziert. Die Konsumentenstimmung, insbesondere in Deutschland, verbessere sich aufgrund der soliden gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Das Orderbuch zu Beginn des Jahres sei ein guter Indikator für die Umsatzentwicklung im ersten Halbjahr und stimme zuversichtlich, heisst es im Geschäftsbericht.
Besorgt über Baumwoll-Preise
Vor diesem Hintergrund sollte die gute Marktposition der Gruppe zu einem moderaten Wachstum beider Marken führen, schreibt Calida. Besorgt äussert sich das Management zur Preisentwicklung bei der Baumwolle. Die Preise hätten sich innert kurzer Zeit praktisch verdoppelt, was zu signifikanten Preiserhöhungen beim Einkauf geführt habe. Calida könne diese nur teilweise an die Konsumenten weitergeben und rechne deshalb im zweiten Halbjahr mit einer etwas tieferen Bruttomarge. (awp/mc/ss)