Felix Sulzberger, CEO Calida. (Foto: Calida)
Oberkirch – Die Wäscheherstellerin Calida hat das bereits angekündigte Übernahmeangebot für die französische Sportbekleidungsgruppe Lafuma bei der französischen Finanzmarktaufsicht eingereicht. Bereits Anfang Oktober hatte Calida eine mehrstufige Transaktion zum Ausbau des Anteils an Lafuma auf über 50% angekündigt. Damit verbunden ist ein Pflichtangebot an die übrigen Aktionäre, wobei hier Calida 14 EUR je Aktie offeriert und sich damit der Preis für die Aufstockung des Anteils (auf gut 50% von zuvor gut 15%) auf 35 Mio EUR beläuft.
In einem weiteren Schritt werden den Aktionären über eine zweite Kapitalerhöhung im Umfang von 10 Mio EUR Aktien zum Kauf angeboten. Der Ausgabepreis für diese Aktien liegt mit 9 EUR je Aktie um 36% unter dem Ausgabepreis von 14 EUR für die erste Kapitalerhöhung im Umfang von 20 Mio EUR, welche Calida alleine zeichnet.
Kapitalerhöhung durch Lafuma-Aktionäre Bedingung
Eine der Bedingungen für die Realisierung des Übernahmeangebots sei die Genehmigung der für Calida reservierten Kapitalerhöhung durch die Aktionäre von Lafuma, heisst es weiter in der Mitteilung. Diese haben an einer ausserordentlichen Generalversammlung am 20. Dezember 2013 darüber zu befinden. Das Plazet der Lafuma-Aktionäre vorausgesetzt, erhöht sich der Anteil von Calida an Lafuma auf 50,6 von bisher 15,3%.
Das Übernahmeangebot werde erst nach erfolgter Liberierung der für Calida reservierten Kapitalerhöhung offiziell lanciert. Zunächst müssten überdies noch das Übernahmeangebot und der Ausgabepreis von 14 EUR je Aktie von der französischen Finanzmarktaufsicht definitiv genehmigt und eine Reihe weiter Bedingungen erfüllt werden.
Lafuma-VR empfiehlt Angebotsannahme
Der Verwaltungsrat von Lafuma hat gemäss Calida den Aktionären die Annahme des Angebots empfohlen.
«Wir wollen eine Mehrheit von über 50% an Lafuma halten und das Unternehmen in der Calida-Gruppe voll konsolidieren, wie viel darüber hinaus wir halten, ist nicht so wichtig», sagte Calida-CEO Felix Sulzberger gegenüber AWP Anfang Oktober. «Das Angebot an die Lafuma-Aktionäre ist eher tief, aber angesichts der Verschuldung von Lafuma gerechtfertigt», so Sulzberger.
Da Calida bereits die Kontrolle über das Management habe, liege es auf der Hand, dass nun das gesamte Unternehmen konsolidiert werden soll, erklärt der Calida-Chef damals weiter. Wie viel die ganze Transaktion schlussendlich koste, sei derzeit noch nicht abschätzbar, aber man könne auch nicht wissen, wie viele Aktien beim Pflichtangebot angedient würden.
Umsatzverdoppelung
Finanzieren will Calida zumindest den ersten Teil mit eigenen Mitteln. Je nachdem wie gross der von Calida gezeichnete Anteil an der zweiten Kapitalerhöhung ausfalle, müssten allenfalls noch Kreditlinien beansprucht werden.
Mit der Übernahme von Lafuma wird sich der Umsatz der Calida-Gruppe gut verdoppeln. Calida hatte 2012 einen Umsatz von rund 200 Mio CHF erreicht, Lafuma rund 225 Mio EUR. Bei einem Umrechnungskurs von 1,20 CHF ergäbe dies einen Umsatz von rund 470 Mio CHF. Man habe aber bereits kommuniziert, dass Lafuma im laufenden Jahr einen Umsatzrückgang von rund 15% erwarte, sagte Sulzberger.
Die EBIT-Marge von Calida, 2012 lag sie noch bei 11,5%, dürfte laut Sulzberger 2014 «deutlich zurückgehen», dies unter der Annahme, dass man für Lafuma im Jahr 2014 ein operativ flaches Ergebnis erwarte. (awp/mc/ps)