Sursee – Die Wäscheherstellerin Calida hat im vergangenen Geschäftsjahr 2011 aufgrund der Währungsentwicklung zwar einen leichten Umsatzrückgang verbucht, den Gewinn aber auf ein neues Rekordniveau gesteigert. Die Aktionäre können sich nun auf eine unveränderte Dividende freuen. Für das laufende Jahr ist das Unternehmen derweil zurückhaltend.
Der Nettoumsatz fiel um 4% auf 193,6 Mio CHF, der Bruttoumsatz ging um 3,4% auf 206,2 Mio zurück. Der EBIT konnte dennoch leicht um 0,4% auf 24,7 Mio gesteigert werden, unter dem Strich lag der Gewinn um 9,5% höher auf 22,9 Mio und damit auf einem neuen Rekordniveau, teilte das Unternehmen mit. Der Verwaltungsrat wird an der Generalversammlung eine unveränderte Dividende von 0,80 CHF je Namenaktie beantragen. Diese soll aus der Kapitalreserve und damit steuerfrei ausgeschüttet werden.
Mit den Zahlen hat Calida die Erwartungen der Analysten beim EBIT und Gewinn übertroffen, beim Umsatz leicht verfehlt. Der AWP-Konsens ging von einem Nettoumsatz von 196 Mio CHF, einem EBIT von 22,6 Mio und einem Reingewinn von 19,4 Mio aus.
Währung bremst
Währungsbereinigt sei ein konsolidierter Umsatzanstieg von 4,5% erzielt worden, heisst es weiter. Zwar profitiert Calida im Einkauf und in der Produktion vom starken Franken, allerdings habe man auch besonders in den Grenzregionen der Schweiz durch vermehrte Einkäufe der Kunden im Ausland Einbussen erlitten. Aufgrund der dennoch starken Ergebnisentwicklung habe sich die finanzielle Situation der Gruppe weiter verbessert. Dei Eigenkapitalquote sei um 1,2 Prozentpunkte auf 72,8% gestiegen, die Nettoliquidität blieb mit 37,3 Mio CHF quasi unverändert.
Zur guten Geschäftsentwicklung hätten beide Marken, CALIDA und Aubade, beigetragen. CALIDA steuert weiterhin mehr als zwei Drittel des Gesamtumsatzes bei und ist währungsbereinigt um 3,1% gewachsen. Aubade konnte um deutliche 8,0% zulegen. Dabei lag die Profitabilität bei Aubade mit einer EBIT-Marge von 16,7% erstmals über der von CALIDA mit 12,7%.
Aubade wächst kräftig
In den vergangenen Monaten habe sich gezeigt, dass sich die Wirtschaftskrise stärker auf den Absatz von tief- und mittelpreisigen Artikeln und weniger auf den Verkauf von Produkten des Luxussegments auswirke. So betrug das flächenbereinigte Wachstum der Aubade-Boutiquen 14,6%, während die Calida-Läden ein flächenbereinigtes Plus von lediglich 2,5% auswiesen.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr habe der Fokus im Ausbau des Verkaufsnetzes bei beiden Marken auf der Eröffnung neuer Marken-Stores gelegen. Insgesamt seien 22,2 Mio CHF investiert worden und 15 neue CALIDA- sowie 9 zusätzliche Aubade-Läden eröffnet worden.
Freefloat gesteigert
Über das Jahr 2011 hat sich das Aktionariat von Calida deutlich verändert. Der ehemals zweitgrösste Aktionär, Nicolas Mathys, verringerte seinen Anteil von ehemals knapp 28% auf unter 3%. Grösster Ankeraktionär bleibe die Gründerfamilie Kellenberger mit unverändert 36%. Damit sei der Freefloat und die Liquidität in den Calida-Titeln an der SIX deutlich erhöht worden.
CALIDA Spring/Summer Collection 2012 Making Of
httpv://youtu.be/opo0IKB7S9M
Prognose zurückhaltend
Mit Blick auf 2012 gibt sich das Unternehmen vorsichtig. In Anbetracht der anhaltend schwachen Konsumneigung für Textilprodukte auf den Zielmärkten der Gruppe und vor dem Hintergrund makroökonomischer sowie währungsmässiger Unsicherheiten sei eine zurückhaltende Prognose bezüglich des Geschäftsverlaufs im Jahr 2012 angesagt. Daher müsse von einem etwas tieferen Ergebnis als in den vergangenen zwei Rekordjahren ausgegangen werden. Allerdings sei man mit den beiden Marken sehr gut aufgestellt und zahlreiche Massnahmen stimmten zuversichtlich, dass die gute Entwicklung weitergeführt werden könne. (awp/mc/pg)