Sursee – Calida ist im vergangenen Geschäftsjahr in einem schwierigen Marktumfeld profitabel gewachsen. Vor allem die Verkäufe über den online-Kanal stiegen deutlich. Obwohl im laufenden Jahr höhere Investitionen anstehen, soll das Ergebnis stabil gehalten werden.
«Das Geschäftsjahr 2017 war für uns aufgrund der Marktsituation nicht einfach», sagte CEO Reiner Pichler am Montag vor den Medien. Seine Branche leide in Europa unter rückläufigen Konsumausgaben für Bekleidung sowie einer «Ausbreitung der Discount-Kultur». Unter diesen Umständen seien die Resultate als «sehr gut» zu werten.
Umsatz und Gewinn steigen
Der Umsatz der Gruppe stieg um 2,6% auf 380,6 Mio CHF. Das operative Betriebsergebnis (EBIT) lag mit 21,6 Mio CHF um deutliche 18% über dem Vorjahreswert, wobei im Jahr 2016 Einmalkosten in Höhe von 4 Mio CHF verbucht worden waren. Unter dem Strich verblieb Calida ein um 14% höherer Reingewinn 16,9 Mio.
Der operative Cashflow legte gar um 32% auf 31 Mio CHF zu. Den Investoren wird die Ausschüttung einer unveränderten Dividende von 0,80 CHF pro Aktie vorgeschlagen. Diese soll wie schon im vergangenen Jahr aus Kapitalreserven erfolgen.
Oxbow wächst wieder
Innerhalb des Markenportfolios konnte sich die Surf- und Lifestyle-Marke Oxbow, ein langjähriges Sorgenkind der Gruppe, deutlich verbessern. So stieg der Umsatz der Marke, die mehr als 90% des Umsatzes in Frankreich erwirtschaftet, um 6% auf 26,8 Mio EUR. Die Restrukturierung bei Oxbow sei nun abgeschlossen und die Wachstumsphase eingeläutet worden, kommentierte der Calida-Chef.
Von den übrigen Marken legte der Nettoerlös der grössten Sparte Calida um 2,4% auf 133,8 Mio CHF zu. Auch mit Luxuslingerie-Marke Aubade setzte die Gruppe mit 55,5 Mio EUR 3,7% mehr um. Dagegen gingen die Umsätze der Outdoor-Sparte «Millet Mountain Group» um 6,4% auf 95,7 Mio EUR zurück. Auch bei den Outdoormöbeln reduzierte sich der Umsatz leicht, wobei sich der Rückgang mit 1,1% auf 38,0 Mio EUR in engen Grenzen hielt.
Fokus bleibt auf E-Commerce
Besonders stark gewachsen ist im vergangenen Jahr 2017 bei Calida der Online-Handel. So konnte der Umsatzanteil der eigenen E-commerce-Geschäfte auf 8,2% mehr als verdoppelt werden. Dies ist hauptsächlich auf die Übernahme des Online-Händlers Reich im vergangenen März zurück zu führen. Aber auch das organische Wachstum des Vertriebkanals beziffert die Gruppe auf 24%.
Mit der Integration von Reich sieht sich Calida derweil auf Kurs. «Die Übernahme erlaubt es uns, die E-commerce-Aktivitäten über die Gruppe hinweg zu zentralisieren», sagte Pichler. Dies erfordere jedoch substantielle Investitionen, was 2018 insgesamt zu einem weiteren «Übergangsjahr» mache.
Stabiles Geschäftsjahr erwartet
Die Investitionsausgaben dürften im laufenden Jahr denn auch etwas höher ausfallen als 2017. «Wir erwarten aber auch, dass wir schnell davon profitieren können», so der Calida-Chef. Insgesamt sei deshalb mit einer stabilen Entwicklung bei Umsatz und Profitabilität zu rechnen. Das Marktumfeld dürfte derweil weiterhin «herausfordernd» bleiben.
Analysten von der ZKB und Vontobel zeigten sich mit dem Ergebnis zufrieden, wobei insbesondere die Umsatzentwicklung zu überzeugen vermochte. Die Aktie gewannen in einem starken Marktumfeld (SPI +2,0%) 1,4% auf 36,10 CHF zu. (awp/mc/ps)