Carlo Gavazzi erzielt weniger Umsatz im Halbjahr
Valeria Gavazzi, VR-Präsidentin Carlo Gavazzi Holding AG.
Steinhausen – Die Elektronikgruppe Carlo Gavazzi hat im ersten Semester des Geschäftsjahres 2015/16 (per 30.09.) in Franken gerechnet weniger Aufträge erhalten und auch weniger Umsatz erzielt. In Lokalwährungen konnten die Werte indes gehalten werden. Gebremst wurde das Geschäft neben den Währungen auch von China. Die Situation an der Währungsfront führte zu einem Wechselkursverlust, was den Reingewinn belastete, während das operative Ergebnis stabil blieb. Im Ausblick zeigt sich das Unternehmen sehr vage.
Der Auftragseingang reduzierte sich um 7,8% auf 65,1 Mio CHF und der Umsatz um 8,2% auf 64,7 Mio, in Lokalwährungen dagegen blieb der Umsatz stabil und legte der Bestellungseingang um 0,2% zu, wie der Spezialist für elektronische Kontrollkomponenten am Donnerstag mitteilt. Das erste Halbjahr habe sich durch einen insgesamt soliden Leistungsausweis ausgezeichnet. Allerdings habe sowohl die Aufwertung des Schweizer Frankens als auch die Stärkung des Euro gegenüber dem US-Dollar einen markanten Einfluss auf Umsatz und Reingewinn gehabt.
Der EBIT blieb denn auch unverändert bei 6,3 Mio CHF, während die entsprechende Marge um 90 Basispunkte auf 9,8% verbessert wurde. Der Reingewinn ging dagegen um gut 22% auf 3,8 Mio CHF zurück. Der Hauptgrund für diese Abschwächung seien Kursdifferenzen in der Höhe von 1,2 Mio CHF, welche im Wesentlichen auf eine Stärkung des Euro gegenüber dem US-Dollar zurückzuführen seien und zu einem Wechselkursverlust von 0,8 Mio geführt hätten. Im Vorjahr resultierte noch ein Wechselkursgewinn von 0,4 Mio CHF.
Asien/Pazifik mit deutlichem Rückgang
Die geografischen Märkte präsentierten sich für das Unternehmen unterschiedlich. Dank höherer Umsätze in Italien, Deutschland und Grossbritannien sei Europa insgesamt um 0,8% gewachsen. Die Umsetzung von effizienten Vertriebsprogrammen habe in den USA gar zu einem Verkaufsplus von 2,2% geführt. Wegen der wirtschaftlichen Situation in China und schleppenden Projektgeschäften in der ganzen Region verzeichnete die Region Asien/Pazifik dagegen einen Rückgang von knapp 13%.
Im Hinblick auf die Absatzmärkte verzeichneten die Bereiche Energie (+19,6%) und Kunststoffe (+16,1%) zweistellige Wachstumsraten. Der Bereich Sensoren hingegen stand ähnlich wie im Vorjahr unter dem Eindruck einer verlangsamten Entwicklung vor allem im europäischen Markt. Carlo Gavazzi führt dies hauptsächlich auf die Entwicklung in der Agrarindustrie zurück, welche von der politischen Situation in Russland und der Ukraine negativ beeinflusst worden sei. Der Rückgang bei den Überwachungsgeräten wurde teilweise durch ein solides Umsatzwachstum bei Energiemanagement-Produkten ausgeglichen. Während der Umsatz auch bei den Schaltgeräten anzog, ging der Absatz von Feldbussystemen zurück, weil sich grössere Gebäudeautomations-Projekte weltweit verzögerten.
Zum Ausblick heisst es lediglich vage, dass die Wirtschaftslage nach wie vor unsicher bleibe. Entwickelte Wirtschaften dürften sich erholen, wobei diese Erholung insbesondere in Europa etwas weniger schnell voranschreiten dürfte, während die Wachstumsaussichten in Schwellenmärkten schwächer schienen. In Anbetracht dieses Szenarios werde man sich weiterhin darauf konzentrieren, die geografische Abdeckung zu verbessern, gezielte lokale Marktinitiativen umzusetzen und den Forschungs- & Entwicklungsbereich weiter zu stärken. Es sei weiterhin das Ziel, den Wert der Gruppe durch ein ausgewogenes Wachstum in allen Märkten kontinuierlich zu steigern. (awp/mc/upd/ps)