Carlo Gavazzi mit tieferem Umsatz und Gewinn
Steinhausen – Die Elektrotechnikgruppe Carlo Gavazzi hat die Corona-Krise deutlich zu spüren bekommen. Unterbrochene Lieferketten führten zu Verzögerungen und tieferen Bestellungen. Entsprechend lag der Umsatz unter dem Vorjahr und der Gewinn wurde überdurchschnittlich belastet.
Der Umsatz sank im Geschäftsjahr 2019/20 (per Ende März) um 4,2 Prozent auf 148,5 Millionen Franken, wie die Gesellschaft am Mittwoch mitteilte. In Lokalwährungen betrug der Rückgang nur 0,5 Prozent. Der Auftragseingang lag derweil 1,4 Prozent tiefer auf 153,0 Millionen.
Carlo Gavazzi hat im vergangenen Geschäftsjahr verstärkt in die IT und den Vertrieb investiert und ein neues ERP-System (Enterprise-Resource-Planning) aufgegleist. Der EBIT fiel mit 10,8 Millionen Franken um rund 29 Prozent unter dem Vorjahreswert aus, und unter dem Strich resultierte ein um 43 Prozent tieferer Reingewinn von 6,1 Millionen. Die Zahlen lagen nahe an den bereits im März vom Unternehmen gemeldeten ersten Schätzungen.
Auch Handelsschranken und Handelsstreit belasten
Während der Umsatz in Lokalwährung in Europa gesteigert werden konnte, ging er in Amerika und Asien-Pazifik zurück. In Europa habe der Markt der Gebäudeautomation eine starke Performance gezeigt, heisst es. In der Industrieautomation sei aber allgemein eine Verlangsamung zu spüren gewesen.
In Nord- und Südamerika sei ein Rückgang im Fertigungssektor verbucht worden, und der Trend zu immer mehr Handelsschranken habe sich hier auf die gesamte Wertschöpfungskette ausgewirkt, heisst es weiter. Die Auswirkungen des Handelskrieges zwischen den USA und China seien derweil in Asien-Pazifik spürbar gewesen.
Dividendenverzicht angesichts der Herausforderungen
Zum Ende des Geschäftsjahres sei die Covid-19-Pandemie hinzu gekommen. Das Unternehmen musste den Angaben zufolge aufgrund dessen zwei Fabrikschliessungen und fast weltweit Kurzarbeit bewältigen.
Den Aktionären wird angesichts der weiterhin zu erwartenden Volatilität und den damit verbundenen Herausforderungen ein Dividendenverzicht vorgeschlagen. Im Vorjahr wurden noch 12 Franken je Inhaberaktie ausgeschüttet.
Auch für den weiteren Ausblick bleibt das Unternehmen vorsichtig. Man habe die Betriebsabläufe modifiziert und das globale Dispositiv von Produktions- und Lagerstätten zwar angepasst, heisst es. Das Management rechne aber damit, dass die schwachen Wirtschafts- und Marktbedingungen zumindest kurzfristig anhalten und das Ergebnis der Gruppe in den kommenden Monaten weiter beeinträchtigen werden. Ein konkreter Ausblick für das Gesamtjahr wird entsprechend nicht genannt. (awp/mc/pg)
Carlo Gavazzi
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