Ceva: CMA CGM hält nach Nachfrist 97,89 Prozent
Basel – Das Logistikunternehmen Ceva kommt in französische Hände: Die französische Reederei CMA CGM hält nach der Nachfrist des öffentlichen Kaufangebots 97,89 Prozent der Aktien, wie aus einer Mitteilung der beteiligten Banken sowie CMA vom Mittwoch hervorgeht.
Vor der Nachfrist hatten die Franzosen 89,47 Prozent am Unternehmen gehalten. Damals hatte der Ceva-Verwaltungsrat seinen Aktionären neu empfohlen, ihre Anteilsscheine anzudienen. Denn wie üblich kann es für die Aktionäre steuerlich vorteilhafter sein, ihre Aktien anzudienen, als im Zuge eines sogenannten «Squeeze-Out» zwangsabgefunden zu werden.
Konkret kommt CMA laut den Angaben nun auf gut 54,0 Millionen der insgesamt ausgegebenen 55,2 Millionen Aktien. Geboten wurden 30 Franken pro Aktie. Die Zahlen sind allerdings noch provisorisch. Das definitive Endergebnis soll am 8. April publiziert werden. Der Vollzug ist für den 16. April geplant.
Übernahme war nicht das Ziel
Als CMA GCA das Angebot lanciert hatte, war noch nicht von einer vollständigen Übernahme die Rede. Die Reederei musste nämlich allen Ceva-Aktionären ein Pflichtangebot vorlegen, weil sie ihren Anteil auf gut 33 Prozent erhöht hatte. Laut Schweizerischem Aktienrecht muss bei der Übernahme von mehr als einem Drittel der Stimmen einer kotierten Gesellschaft allen Aktionären ein öffentliches Kaufangebot unterbreitet werden, falls keine Opting-Out Klausel vorhanden ist.
Gemäss Angebotsprospekt vom 28. Januar hatten CMA und «die mit ihr in gemeinsamer Absprache handelnden Personen» beim Start des Angebots bereits 50,56 Prozent der Aktien. Zu einem direkt gehaltenen Anteil von rund 33 Prozent kam je ein Termingeschäft mit Société Générale und Goldman Sachs sowie ein Swap-Abkommen mit Goldman Sachs. Insgesamt bezog sich das Kaufangebot damit lediglich auf 27,2 Millionen Aktien bzw. auf 49,44 Prozent der ausstehenden Aktien.
Erklärtes Ziel des Gebots war es, nach Ablauf des Pflichtangebots mindestens die Hälfte an der Schweizer Gesellschaft zu halten um das Unternehmen vor der Übernahme durch Dritte zu schützen. Eine vollständige Übernahme sei nicht geplant, wurde betont.
Fusion mit der CMA CGM
Allerdings hatte CMA bereits auf die Möglichkeit einer vollständigen Übernahme hingewiesen: Sollte CMA CGM in der Nachfrist auf einen Anteil von 90 bis 98 Prozent kommen, könnte Ceva mit einer eigenen Gesellschaft fusioniert werden, ab 98 Prozent wäre eine Kraftloserklärung und ein «Squeeze Out» der restlichen Ceva-Aktien möglich, hiess es im Angebotsprospekt. (awp/mc/pg)