Ceva Logistics: CMA CGM hält nach Angebotsfrist 89,5% der Aktien
Basel – Die französische Reederei CMA CGM hält nach Ablauf der Angebotsfrist am (gestrigen) 13. März 89,47 Prozent am Logistikunternehmen Ceva. Konkret kommt CMA nun auf knapp 49,4 der insgesamt ausgegebenen 55,2 Millionen Aktien, wie die an der Schweizer Börse SIX kotierte Ceva am Donnerstag mitteilte. Geboten wurden pro Aktie 30 Franken.
Gemäss Angebotsprospekt vom 28. Januar hatten CMA und «die mit ihr in gemeinsamer Absprache handelnden Personen» beim Start des Angebots schon 50,56 Prozent der Aktien. Gemäss Angebotsprospekt vom 28. Januar kam zu einem direkt gehaltenen Anteil von rund 33 Prozent je ein Forward Agreement mit Société Générale und Goldman Sachs sowie ein Swap-Abkommen mit Goldman Sachs. Insgesamt bezog sich das Kaufangebot damit lediglich auf 27,2 Millionen Aktien bzw. auf 49,44 Prozent der ausstehenden Aktien.
Die Reederei musste allen Ceva-Aktionären ein Pflichtangebot vorlegen, weil sie ihren Anteil auf gut 33 Prozent erhöht hatte. Denn laut Schweizerischem Aktienrecht muss bei der Übernahme von mehr als einem Drittel der Stimmen einer kotierten Gesellschaft allen Aktionären ein öffentliches Kaufangebot unterbreitet werden, falls keine Opting-Out Klausel vorhanden ist.
Nachfrist bis am 2. April
Laut den Angaben dürfte am nächsten Dienstag (19. März) das definitive Zwischenergebnis vorliegen, einen Tag darauf beginnt die Nachfrist, welche bis am 2. April dauert.
Erklärtes Ziel der Franzosen war es, nach Ablauf des Pflichtangebots mindestens die Hälfte an der Schweizer Gesellschaft zu halten. Damit solle verhindert werden, dass Ceva nach dem Annäherungsversuch der dänischen DSV nicht erneut Ziel eines unfreundlichen Übernahmeversuchs werde, hatte es geheissen. Eine vollständige Übernahme sei hingegen kein Ziel. CMA wollte gemäss Angebotsprosekt hingegen «aktiv die Beschleunigung des Turnarounds von Ceva unterstützen und die langfristige strategische und industrielle Partnerschaft stärken».
Nun sieht es aber doch mehr nach Vollübernahme aus. Sollte die Anbieterin nach dem Vollzug zwischen 90 und 98 Prozent der Ceva-Stimmrechte halten, könnten die Franzosen nach Gesetz Ceva jedenfalls mit einer eigenen Gesellschaft fusionieren und die verbleibenden Aktionäre mit einer Barabfindung entschädigen (Squeeze out). Falls CMA gar über 98 Prozent halten würde, wäre eine Kraftloserklärung der restlichen Ceva-Aktien möglich.
Aktie steht auf Höhe Angebotspreis
Ein höheres Angebot als die 30 Franken wird im Markt eher nicht erwartet, zumal die Zahlen für das vergangenen Geschäftsjahres als eher enttäuschend bezeichnet wurden. Entsprechend wäre es gut möglich, dass in der Nachfrist noch weitere Aktionäre ihre Aktien andienen werden.
Die Ceva-Aktien notierten zuletzt exakt beim Angebotspreis von 30,00 Franken. Dieser entspricht einer Prämie von 1,5 Prozent gegenüber dem Schlusskurs der Ceva-Aktien von 29,55 Franken am 23. November 2018, dem letzten Handelstag vor dem Datum der Voranmeldung (26.11.2018) bzw. einer Prämie von 12,2 Prozent gegenüber dem volumengewichteten Durchschnittskurs von 26,73 Fr. für die Ceva-Aktien während der letzten 60 Handelstage vor der Voranmeldung. (awp/mc/ps)