Ceva steigert 2018 Umsatz
Zürich – Der von der französischen Reederei CMA CGM dominierte Logistik-Konzern Ceva hat im letzten Jahr mehr Umsatz erzielt, aber wegen diverser Sondereffekte einen tieferen operativen Gewinn verbucht. Die Verschuldung nahm deutlich ab.
Konkret stieg der Umsatz um 5,2 Prozent auf 7,36 Milliarden US-Dollar, wie das Unternehmen am Montag auf der Basis vorläufiger und ungeprüfter Zahlen bekannt gab. Das Umsatzwachstum im Bereich Frachtmanagement (+7,3%) sei dabei stärker ausgefallen als im Bereich Kontraktlogistik (+3,3%).
Rückläufig entwickelte sich hingegen das operative Ergebnis auf Stufe EBITDA. Es verringerte sich laut den Angaben auf rund 198 von 230 Millionen Dollar, womit die Marge bei noch 2,7 nach 3,3 Prozent zu liegen kam.
Negativer Einfluss von «Einmaleffekten»
Der operative Gewinn sei durch «verschiedene Einmaleffekte» negativ beeinflusst worden, hiess es weiter. Genannt wurden etwa die Kontraktlogistik in Italien im dritten Quartal sowie negative Wechselkurseffekte. Ohne diese hätte sich laut der Mitteilung die Marge gegenüber dem Vorjahr verbessert.
Darüber hinaus habe das Unternehmen in einigen Ländern mit negativen Wechselkurseffekten zu kämpfen gehabt. Spezifisch genannt wurden in dem Communiqué diesbezüglich Brasilien, die Eurozone sowie die Türkei.
Positiv habe sich dafür im Jahresvergleich die Nettoverschuldung entwickelt, wurde betont. Diese sei um 43 Prozent auf 1,19 Milliarden Dollar gesunken. Diese Reduktion ist primär eine Folge des Börsengangs vom vergangenen Mai, bei dem der Gesellschaft Gelder zuflossen.
Fokus auf «langfristige Performance»
Allgemein sei das Jahr 2018 für Ceva ein Jahr der strukturellen Veränderungen gewesen. Nach dem Börsengang in der Schweiz habe man sich refinanziert und damit die Zinskosten gesenkt. Ausserdem habe man «positive Management- und Organisationsanpassungen» vorgenommen und konzentriere sich nun «weiterhin auf die langfristige Strategie, nicht auf die kurzfristige Performance», hiess es im Ausblick nach vorne.
Seine detaillierten Zahlen legt der Konzern erst am 28. Februar vor. Dass bereits heute einige Daten publiziert worden sind, hänge mit der geplanten Ausgabe einer neuen Anleihe zusammen, teilte Ceva mit. Das Darlehen über 825 Millionen US-Dollar mit Fälligkeit 2025 hänge mit der Übernahmeofferte für Ceva durch CMA CGM zusammen, hiess es dazu.
Die Franzosen hatten vor kurzem ihren Anteil an Ceva auf gut 33 Prozent erhöht, um das Unternehmen vor einer Akquisition durch den dänischen Logistikkonzern DSV zu schützen, dessen Interesse inzwischen auf den Konkurrenten Panalpina umgeschwenkt ist.
Pflichtangebot von CMA CGM für Ceva
Durch die Erhöhung ihres Anteils musste die CMA CGM den Ceva-Aktionären nun jedoch ein Pflichtangebot vorlegen. Dieses beträgt 30 Franken pro Aktie, startet am 12. Februar und läuft bis am 12. März.
Auf diesem Niveau bewegte sich der Ceva-Kurs an der Börse seit Wochen und am Berichtstag verliert die Aktie 0,2 Prozent auf 30,05 Franken. Damit ist der Frachtkonzern mit knapp 1,7 Milliarden Schweizer Franken bewertet.
Der Reeder möchte Ceva allerdings gar nicht komplett übernehmen. Vielmehr geht es der Führung von CMA CGM darum, dass Ceva nicht erneut Ziel eines unfreundlichen Übernahmeversuchs wird. Ceva soll an der Schweizer Börse kotiert bleiben, was die Firma vor Kurzem nochmals bekräftigt hatte. Entsprechend empfahl der Verwaltungsrat von Ceva seinen Aktionären, das Angebot abzulehnen. (awp/mc/pg)