Asylgesuche steigen in den ersten 9 Monaten um 34%
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Bern-Wabern – Die Schweiz verzeichnete von Anfang Juli bis Ende September 2015 total 12 339 Asylgesuche. Europa sah sich im dritten Quartal 2015 mit den grössten Migrationsbewegungen seit Ende des Zweiten Weltkriegs konfrontiert. Insgesamt wurden in den EU- und EFTA-Staaten mehr als 400’000 Asylsuchende registriert. Aufgrund der Witterung nehmen die Gesuchszahlen ab November voraussichtlich wieder ab. Die Situation bleibt jedoch sowohl in Europa als auch in der Schweiz angespannt.
Im September wurden in der Schweiz 4544 neue Asylgesuche registriert, 645 mehr als im August. Die Zahl der Asylsuchenden aus Eritrea nahm dabei im Vergleich zu August um 14 % auf 1387 ab. Bis Ende September stellten im Jahr 2015 somit 24 212 Personen ein Asylgesuch, 34 % mehr als in den ersten neun Monaten des Vorjahres.
Wichtigste Herkunftsländer Eritrea, Syrien und Afghanistan
Die wichtigsten Herkunftsländer im dritten Quartal 2015 waren Eritrea (5127 Gesuche), Syrien (1556 Gesuche) und Afghanistan (1373 Gesuche). Zunahmen um mehr als 100 Gesuche gab es zudem bei folgenden Herkunftsländern: Irak mit 595 Gesuchen (+488 Gesuche), Albanien mit 241 Gesuchen (+152 Gesuche) und Sudan mit 177 Gesuchen (+122 Gesuche).
Situation in Europa: Im dritten Quartal 2015 blieb die Zahl der Personen, die über das zentrale Mittelmeer nach Europa gelangten, auf dem Niveau des Vorquartals. Insgesamt erreichten rund 62’000 Menschen Süditalien, 1500 mehr als im zweiten Quartal 2015. Die genaue Zahl der Personen, welche die Migrationsroute von der Türkei über das östliche Mittelmeer nach Griechenland und anschliessend via Mazedonien, Serbien, Kroatien, Ungarn sowie Österreich nach Deutschland nutzten, ist nicht bekannt. Das UNO Hochkommissariat für Flüchtlinge UNHCR geht von 330’000 Personen aus, die im dritten Quartal Griechenland erreichten.
Von Migrationsbewegung über Balkan wenig betroffen
Die Schweiz war im dritten Quartal 2015 vergleichsweise wenig von der Migrationsbewegung über den Balkan nach Zentral- und Nordeuropa betroffen. Insgesamt nutzte immer noch eine Mehrheit der hier registrierten Asylsuchenden die Route über das zentrale Mittelmeer. Allerdings hat sich dies gegen Ende des Quartals geändert und die Asylsuchenden, welche über die Balkanroute in die Schweiz gelangten, waren im September in der Mehrheit.
7079 Gesuche konnten zwischen Juli 2015 und September 2015 in erster Instanz erledigt werden, das sind 315 Gesuche oder rund 5 % mehr als im Vorquartal und 750 Gesuche oder 12 % mehr als in derselben Zeitspanne im Vorjahr (6329 Erledigungen). Ende September 2015 waren 20 973 Asylgesuche in erster Instanz hängig, 5705 Gesuche mehr als im Vorquartal (+37 %). Im dritten Quartal 2015 sind 2106 Personen aus der Schweiz ausgereist oder wurden rückgeführt, das sind 2 % mehr als im zweiten Quartal 2015 (2074). Davon wurden 501 im Rahmen des Dublin-Verfahrens an den zuständigen Staat überstellt. (BfM/mc/cs)