Cham – Der Spezialpapier-Hersteller Cham Paper Group (CPG) hat im Geschäftsjahr 2014 bei der Profitabilität weitere Fortschritte erzielt. So wurde auf der Ergebnisseite unter anderem der EBIT deutlich gesteigert, wie das Unternehmen am Donnerstag in einer Medienmitteilung kommuniziert. Die Investitionen in die italienischen Werken sollen nun zu weiteren Produktivitäts- und Kapazitätssteigerung führen. Für das Immobilienprojekt Papieri-Areal zeigt sich die Gruppe zuversichtlich.
Im Geschäftsjahr 2014 hat CPG einen Gruppenumsatz von 216,0 Mio CHF erwirtschaftet. Dies entspricht einem Rückgang von 6,6% gegenüber dem Vorjahr. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT (vor Restrukturierungen) stieg auf 8,9 Mio CHF nach 1,8 Mio im Vorjahr. Wird das operative Ergebnis nach Restrukturierungen berechnet, ergibt sich ein EBIT von 5,87 Mio nach 3,23 Mio im Vorjahr. Unter dem Strich resultierte ein Überschuss von 1,8 Mio, verglichen mit 0,4 Mio im Geschäftsjahr 2013. Den Aktionären wird eine unveränderte Dividende von 3,00 CHF je Aktie vorgeschlagen.
Mit dem vorgelegten Zahlenset hat CPG die Schätzungen der Bank Vontobel beim Umsatz und Gewinn verfehlt. Der zuständige Analyst hatte einen Umsatz von 225,5 Mio, einen EBIT von 7,6 Mio und einen Gewinn von 2,2 Mio CHF erwartet.
Investitionen in Italien führen zu Produktivitätssteigerung
Dank den verbesserten Kostenstrukturen habe die Gruppe gemessen am Betriebsergebnis vor Restrukturierungskosten eine EBIT-Marge von 4,1% erwirtschaftet, heisst es weiter. Dies entspreche einer deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr, das noch von der anspruchsvollen Transformationsphase geprägt gewesen sei.
In den strategisch wichtigen Produktgruppen wachse die Gruppe, so die Medienmitteilung weiter. Die Spezialpapier-Verkäufe der beiden italienischen Werke hätten sich um 2,4% erhöht, daraus habe eine Umsatzsteigerung von 1,4% auf 187 Mio CHF resultiert. In der Schweiz seien die Erlöse aus dem Verkauf von in Cham veredeltem Papier, insbesondere für die Produktfamilie Digital Imaging, um 22% auf 29 Mio gestiegen.
Um die Wettbewerbsfähigkeit der Spezialpapiere weiter zu stärken, wurde Mitte 2014 ein weiterer Technologietransfer von der Schweiz nach Italien beschlossen. Die entsprechenden Investitionen in die italienischen Werke von rund 20 Mio CHF (davon 13 Mio im 2014) würden 2015 zu einer weiteren Produktivitäts- und Kapazitätssteigerung führen, kommuniziert CPG. Die Verlagerung der bisher in Cham betriebenen Streichtechnologie-Aktivitäten zur Produktion der Digital Imaging- und Barrierepapiere sei im ersten Quartal 2015 erfolgt. Die damit verbundenen Restrukturierungsaufwendungen für den Sozialplan und Abschreibungen auf Anlagen in Cham hätten das Betriebsergebnis 2014 mit 3,1 Mio CHF belastet.
Bilanz gestrafft
Der Geschäftsbereich Papier habe sowohl die Höhe der Kundenausstände reduziert als auch die Roh- und Fertigfabrikate- Lager optimiert. Dies habe zu einer Reduktion des gebundenen Kapitals um 13 Mio CHF geführt. Die daraus resultierenden freien Mittel seien teilweise genutzt worden, um Lieferanten früher zu bezahlen und damit von günstigeren Einkaufskonditionen zu profitieren.
Gleichzeitig seien Bankverbindlichkeiten im Umfang von 14 Mio zurückgeführt worden. Somit verfüge die Gruppe zum Jahresende über Cash-Reserven von 38 Mio CHF und sei damit netto schuldenfrei. Die Bilanzsumme verkürzte sich derweil um rund 30 Mio CHF. Die Eigenkapitalquote beträgt neu 52,8%, verglichen mit 46,3% im Vorjahr.
Die künftige Nutzung des Papieri-Areals in Cham konkretisiere sich mehr und mehr, führt CPG weiter aus. Der städtebauliche Studienauftrag sei abgeschlossen und der Masterplan mit Richtprojekt erstellt. Gemäss Communiqué werden die Stimmbürger der Gemeinde Cham 2016 über die Umzonung abstimmen. Derweil, so CPG, sei in den Gebäuden und auf dem Papieri-Areal schon viel Leben eingekehrt. Insgesamt 73 Zwischenmieter würden die freigewordenen Flächen bis zum Beginn der Um- und Neubautätigkeit nutzen. Die damit erzielten Einnahmen deckten einen grossen Teil der Projektierungskosten.
Neuer Leiter für Geschäftsbereich Papier
Der Delegierte des Verwaltungsrates, Urs Ziegler, der die umfassende Restrukturierung von CPG seit Ende 2012 geführt hat, werde sein Arbeitspensum ab Sommer 2015 planmässig reduzieren, heisst es weiter. Luis Mata, bisheriger Leiter Finanzen bei CPG, übernehme per 1. Juli 2015 als COO die operative Führung des Geschäftsbereiches Papier.
Zum Ausblick meinte das Unternehmen, man sei zuversichtlich bezüglich der weiteren Entwicklung der Gruppe. Der Geschäftsbereich Papier sei gut positioniert und werde von den starken Leistungsmerkmalen ihrer Produkte in allen Märkten profitieren. Der zum Euro starke Dollar habe zurzeit einen nachteiligen Einfluss auf die Marge. Der Geschäftsbereich Immobilien werde sich über die nächste Dekade zu einem starken zweiten Standbein der Gruppe entwickeln. (awp/mc/pg)