Cham – Der Nettoumsatz der Cham Paper Group ist im ersten Halbjahr 2013 aufgrund der Ende Juni 2012 und Ende März 2013 stillgelegten Papiermaschinen in Cham um 23% auf CHF 119.3 Mio. (CHF 155.0 Mio.) zurückgegangen, mit 77’750 Tonnen (104’186 Tonnen) verkaufter Spezialpapiere reduzierte sich das Volumen um 25%. In den strategisch wichtigen Produktgruppen legten die Umsätze jedoch weiter zu. Trotz des Transfers eines Teils der Produktion nach Italien und der damit verbundenen Kosten und Aufwendungen resultierte ein Betriebsergebnis von CHF 2.0 Mio. (Vorjahresperiode CHF 2.7 Mio.), was einer EBIT-Marge von 1.7% (1.8%) entspricht. Der Reingewinn für das erste Halbjahr betrug CHF 1.6 Mio. (CHF 0.2 Mio.). Der im ersten Halbjahr erzielte freie Cash Flow erreichte erfreuliche CHF 8.4 Mio. (Vorjahr CHF 4.4 Mio.), die Nettoverschuldung der Gruppe reduzierte sich dadurch trotz der Ausschüttung von rund CHF 2 Mio. an die Aktionäre im Mai 2013 auf CHF 13.2 Mio., wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.
Die Cham Paper Group hat im Rahmen der Umsetzung ihrer umfassenden Restrukturierung im ersten Halbjahr weitere Meilensteine erreicht. Der 2012 vorbereitete und im zweiten Quartal vollzogene Transfer wichtiger Produktgruppen von Cham nach Carmignano ist vollzogen und die entsprechenden Prozesse laut Unternehmensangaben etabliert. Die zweite Papiermaschine in Cham konnte Ende März planmässig stillgelegt werden. Auf den beiden Streichmaschinen werden inzwischen die ‹Chamer Spezialitäten› – insbesondere für die Digital Imaging-Kunden – inzwischen mit fremdproduzierten Basispapieren in unveränderter Qualität hergestellt. Das nun vollständig auf die Oberflächentechnologie ausgerichtete Chamer Streichwerk rüstet sich derzeit, als Nischenplayer mit hohem Dienstleistungsanteil in attraktiven Wachstumsmärkten zu bestehen. Kurz nach Ende der Berichtsperiode wurde ein Verkaufsvertrag für die nach dem Produktetransfer gut aufgestellten italienischen Werke an die komplementär positionierte Delfort Group unterzeichnet.
Restrukturierung setzt weitere Mittel frei
Die Umstrukturierung setzte im ersten Halbjahr 2013 weitere Mittel frei. Insbesondere dank der weiteren Reduktion des Nettoumlaufvermögens um 13.7% und der strikten Kostenkontrolle konnte ein freier Cash Flow von CHF 8.4 Mio. erzielt werden. Die Nettoverschuldung konnte trotz einer Dividendenzahlung von CHF 2.1 Mio. um weitere CHF 4.8 Mio. reduziert werden. Die Eigenkapitalquote beträgt komfortable 41.2%.
Ausblick: Konzentration auf Schweizer Aktivitäten
Die Cham Paper Group Schweiz AG (Solutions) wird sich in den kommenden 12 bis 18 Monaten im Markt bewähren müssen. Im Bereich Digital Imaging ist die Marktentwicklung positiv. Insbesondere die Produktgruppe Transjet dürfte noch stark wachsen. Die neu entwickelten Produkte für schnelllaufende Inkjet-Druckmaschinen sind in der zweiten Jahreshälfte marktreif und stossen dann in einen rasch wachsenden Markt. Das Interesse an der Barnamic-Technologie ist hoch; die Umsetzung eines völlig neuen Konzeptes in der flexiblen Verpackung, wie Barnamic eines ist, braucht jedoch Zeit, der Markt muss sich auf neue Ideen einstellen. Seit Kurzem bietet das Werk Cham auch Auftragsbeschichtungen an, bei denen genau definierte Kundenbedürfnisse abgedeckt werden. Es muss nun gelingen, die Umsätze zu erhöhen und ab 2015 nachhaltig profitabel zu arbeiten. Bis dahin wird auf dem bestehenden Areal produziert, danach müssen die Anlagen an einen neuen Ort verlegt werden. (Cham Paper Group/mc/ps)