Charles Vögele arbeitet weiter an Trendwende

Markus Voegeli

Markus Voegeli, CEO Charles Vögele.

Pfäffikon – Der Bekleidungskonzern Charles Vögele arbeitet weiter an der Trendwende. Zwar wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014 auf operativer Ebene wieder ein positives Ergebnis erzielt, der seit Jahren anhaltende Umsatzrückgang konnte aber nicht gestoppt werden. Zudem sorgt die Aufhebung des Mindestkurses durch die SNB für einen eher verhaltenen Ausblick des Unternehmens.

«Der Margenverlust im Euroraum ist die zentrale Herausforderung», sagte CEO Markus Voegeli am Dienstag mit Blick auf die Währungsentwicklung. Rückblickend sei 2014 ein sehr intensives Jahr gewesen, und ohne die gemachten Hausaufgaben in den Vorjahren hätte das Unternehmen wohl den völligen Markteinbruch in der Textilbranche in der zweiten Jahreshälfte kaum überlebt, so der Firmenchef. Insgesamt habe man im vergangenen Jahr wichtige Schritte auf dem Weg zurück zum Gewinn gemacht.

Abseits der Zahlen gab das Unternehmen zudem den Rücktritt von VRP-Chef Hans Ziegler bekannt. Er werde sich an der Generalversammlung Ende April nicht zur Wiederwahl stellen. Der Verwaltungsrat schlägt die Wahl von Max Katz als neuen Präsidenten vor. Katz ist aktuell Vizepräsident und seit 2012 im Verwaltungsrat von Vögele.

Umsatzrückgang geht weiter – EBIT positiv
Der Nettoumsatz sank um 4,8% auf 901,2 Mio CHF, auch währungs- und flächenbereinigt steht noch ein leichtes Minus von 1,1%. Den EBITDA steigerte das Unternehmen indes um 38% auf 40,9 Mio. Der EBIT lag mit +1,6 Mio nach -20 Mio im Vorjahr wieder im positiven Bereich. Unter dem Strich schrieb das Bekleidungsunternehmen einen kleineren Verlust von 10,8 Mio nach 29,6 Mio im Vorjahr.

Sämtliche Verkaufsregionen hätten im Schlussquartal unter hohem Wettbewerbsdruck gelitten, und das milde Herbstwetter habe die Kauflust gedämpft, heisst es weiter. Es sei der Kostendisziplin sowie der besseren Bruttomarge zu verdanken, dass der EBITDA gesteigert wurde. Der Bruttogewinn sank indes um 3% auf 603,9 Mio CHF, der Free Cashflow ging aufgrund der Investitionen in die neue Filial-Formatstrategie um 51% auf 13,4 Mio zurück.

In allen vier Verkaufsregionen Schweiz, Deutschland Central East Europe (CEE) und Benelux war der Umsatz rückläufig. Allerdings schnitt Vögele in Deutschland und CEE noch besser ab als der Textilmarkt insgesamt.

Verhaltener Ausblick
Für 2015 legt Vögele den Fokus weiter auf die Massnahmen zum Turnaround, der geschärften Sortimentsausrichtung sowie der neuen Filial-Formatstrategie. So werde mit der Frühjahrs-/Sommerkollektion nun erstmals die neue und geschärfte Sortimentsausrichtung vollständig auf der Fläche umgesetzt. Bis Ende des Jahres sollen nun alle Schweizer Filialen nach dem neuen Layout umgestellt sein, bis Ende 2017 dann auch die Geschäfte im Euroraum.

Die Aufhebung des Mindestkurses stelle derweil eine zusätzliche Herausforderung dar, der Druck auf die Preise in der Schweiz steige, und die Umsätze sowie Margen im Euroraum würden belastet. Als Sofortmassnahme seien mit Lieferanten die Einkaufspreise nachverhandelt worden. Für das laufende Jahr setzt sich Vögele erneut das Ziel, den Umsatzrückgang zu stoppen. Erwartet wird dazu ein operatives Ergebnis (EBITDA) im positiven Bereich. «Ich bin überzeugt, dass ein positiver EBITDA machbar ist», so Voegeli. Der schwache Euro sei ein zusätzlicher Ansporn, die begonnenen Massnahmen fortzuführen. (awp/mc/pg)

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