Charles Vögele schreibt 2011 tiefrote Zahlen
Pfäffikon – Der Bekleidungskonzern Charles Vögele ist im vergangenen Geschäftsjahr 2011 deutlich in die roten Zahlen gerutscht. Nach drei Gewinnwarnungen im abgelaufenen Jahr wurden die bereits tiefen Erwartungen der Analysten nochmals verfehlt. Erst für das Jahr 2013 stellt Vögele ein ausgeglichenes Ergebnis in Aussicht.
Der Nettoumsatz fiel um 15% auf 1’016 Mio CHF. Der EBITDA lag bei -21,1 Mio nach plus 109,5 Mio im Vorjahr. Der EBIT sackte ebenfalls ins Minus und erreichte noch -113,7 Mio CHF nach einem Plus von 37,6 Mio. Unter dem Strich schrieb das Bekleidungsunternehmen einen Verlust von 119,1 Mio nach einem Gewinn von 17,7 Mio im Vorjahr, wie Charles Vögele am Dienstag mitteilte.
Umfeld, Franken und Wetter belasten
«Mit dem Jahresresultat 2011 sind wir natürlich nicht zufrieden», wird der neue CEO Frank Beeck in der Mitteilung zitiert. Auch wenn das Ergebnis einen Rückschlag darstelle, seien die Grundlagen für eine nachhaltig positive Entwicklung dank umgehend eingeleiteter Korrekturmassnahmen gegeben, heisst es weiter.
Verantwortlich für das schwache Resultat waren den Angaben zufolge das anspruchsvolle Umfeld, der starke Franken sowie der unüblich warme Herbst. Auf den Wertverlust des Euro seien rund 80 Mio CHF des Umsatzrückgangs zurückzuführen. In lokalen Währungen habe der Rückgang noch 9% betragen. Die gestiegenen Beschaffungskosten in Asien belasteten besonders in der zweiten Jahreshälfte die Bruttomarge. Zusätzlich schmälerte der gegenüber dem US-Dollar abgeschwächte Euro die realisierte Marge.
Interne Schwierigkeiten
Hinzu seien interne Schwierigkeiten in der Sortimentsgestaltung und der Warenversorgung gekommen. Mangelhafte Prozesse in der Logistik hätten zu Engpässen bei der Warenverfügbarkeit geführt, auch habe es eine Verunsicherung des Kunden durch die unklare Marktpositionierung gegeben, räumt der CEO weiter ein.
Liquidität gesichert
Die Liquidität der Gruppe sei stark durch den Einbruch des Handelsumsatzes im dritten Quartal beeinflusst worden. Trotz markant reduzierter Investitionen und Anstrengungen auf der Kostenseite ergab sich ein negativer Free Cash Flow von 157 Mio CHF. Die Nettoverschuldung betrug per Jahresende 134 Mio CHF. Über eine Kreditvereinbarung, die Anfang 2012 abgeschlossen wurde, sei die Finanzierung bis 2015 gesichert.
Schwarze Null 2012
Für das laufende Jahr 2012 erwartet Vögele keinen wesentlichen Anstieg der Nettoverschuldung. Das Ziel eines ausgeglichenen Ergebnisses habe höchste Priorität und soll bis 2013 erreicht werden. Die Nettoumsätze dürften im tiefen einstelligen Prozentbereich steigen. Ab 2014 wird dann wieder ein zweistelliger Nettogewinn erwartet. Aussagen zu einer möglichen Dividende wurden in der Mitteilung keine gemacht. (awp/mc/ps)