Chemie+Papier Holding leidet unter Frankenstärke
Peter Schildknecht, CEO CPH Chemie + Papier Holding AG. (Foto: CPH)
Perlen – Die CPH Chemie + Papier Holding (CPH) hat im ersten Semester 2015 einen deutlichen Umsatzrückgang erlitten und ist dabei in die Verlustzone gerutscht. Die Umsatzabnahme ist vor allem auf den schwächeren Euro und tiefere Papierpreise zurückzuführen. Vor diesem Hintergrund erwartet die Gruppe für das Gesamtjahr einen Umsatz unter Vorjahresniveau und ein negatives Betriebsergebnis.
Im Jahresvergleich resultierte ein 18% tieferer Umsatz von 199,3 Mio CHF, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der rund 13% schwächere Eurokurs konnte trotz höheren Absatzvolumen in allen Geschäftsbereichen nur zum Teil aufgefangen werden. Zwei Drittel der Erträge fallen gemäss CPH in Euro an.
Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) fiel dabei auf -0,7 Mio CHF (VJ: 26,7 Mio), was einer Marge von -0,4% entspricht. Beim Betriebsergebnis (EBIT) wurde ein Verlust von 18,5 Mio CHF geschrieben, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 9,3 Mio resultiert hatte. Und unter dem Strich ergab sich ein Verlust von 28,7 Mio (VJ: +7,8 Mio).
Fortschritte im Bereich Chemie
Das operative Geschäft in den drei Sparten Papier, Verpackung und Chemie verlief unterschiedlich. Im Bereich Chemie konnte dank deutlich höherer Absatzvolumen der Umsatz des Vorjahres übertroffen werden. Er stieg um 5,1% auf 30 Mio CHF. Die beiden Produktionsstandorte in der Schweiz und in den USA seien gut ausgelastet gewesen, heisst es dazu. Beim Betriebsergebnis stellte sich hier mit -1,4 Mio (VJ: -1,5 Mio) eine leichte Besserung ein.
Der Bereich Papier, der rund zwei Drittel zum Gruppenergebnis beisteuert, litt neben dem schwachen Euro auch unter tieferen Preisen für Pressepapiere. Die abgesetzten Mehrmengen hätten diese Rückgänge nicht kompensieren können, heisst es. In diesem Segment fiel der Umsatz um mehr als ein Viertel auf 114 Mio CHF. Beim EBIT wurde ein deutlicher Verlust von 19,8 Mio CHF geschrieben, verglichen mit einem Plus von 8,8 Mio im Vorjahr.
Die Pharmamärkte hätten im ersten Halbjahr 2015 weiter zugelegt, meldete CPH. In Europa, dem wichtigsten Absatzmarkt des Bereichs Verpackung, seien die Wachstumsraten im tiefen einstelligen Bereich gelegen. Die höheren Absatzmengen hätten die Währungsverluste aber nur teilweise kompensiert. So ergab sich ein Umsatzrückgang von 9,6% auf 55,3 Mio CHF. Dank weiterer Effizienzverbesserungen sei es aber gelungen, das Betriebsergebnis leicht um 1% auf 5,1 Mio CHF zu steigern.
«Hohe Währungsabhängigkeit reduzieren»
Für die zweite Jahreshälfte erwartet CPH in der Sparte Chemie, dass dank höherem Absatz und weiteren Massnahmen zur Kostensenkung sowohl Umsatz als auch das Ergebnis «in etwa auf dem Vorjahresniveau» gehalten werden können. Im Bereich Papier sieht die Gruppe gar einen «Lichtblick». So hätten zahlreiche Mitbewerber Preiserhöhungen für Magazinpapiere angekündigt. Dennoch werde der Umsatz das Vorjahresniveau nicht erreichen und das Betriebsergebnis deutlich negativ ausfallen, heisst es. Auch im Bereich Verpackung wird – vor allem währungsbedingt – mit einem tieferen Umsatz als im Vorjahr gerechnet. Die Aussichten würden hier aber «weiter zuversichtlich stimmen», zumal die Expansion in China voranschreite und der Bau des Produktionswerkes in Wujiang begonnen habe.
Alles in allem erwartet CPH für das Gesamtjahr einen tieferen Umsatz als im Vorjahr und ein negatives Betriebsergebnis. Mittelfristig werde die Gruppe aber «wieder in die Gewinnzone vorstossen», lässt sich CPH-CEO Peter Schildknecht in der Medienmitteilung zitieren. Zudem solle weiter die Strategie forciert werden, ausserhalb des Papierbereichs im Ausland zu expandieren, um «die lokalen Märkte mit hohen Wachstumsraten noch besser zu erschliessen und die heutige hohe Währungsabhängigkeit zu reduzieren», so der CEO weiter. (awp/mc/pg)