Perlen – Die CPH Chemie + Papier Holding (CPH) hat im Geschäftsjahr 2019 wegen der konjunkturellen Eintrübung etwas weniger Umsatz erzielt als im Vorjahr. Den Gewinn steigerte das Unternehmen allerdings zweistellig.
Das konjunkturelle Umfeld habe sich besonders im zweiten Halbjahr 2019 negativ auf den Geschäftsgang ausgewirkt, teilte die Industriegruppe am Dienstag mit. Konkret ging der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Prozent auf 524,7 Millionen Franken zurück. Das Betriebsergebnis verbesserte sich indes um 9,6 Prozent auf 56,6 Millionen Franken (VJ: 51,6 Mio). Unter dem Strich ergab sich für das Luzerner Unternehmen ein 14,6 Prozent höherer Gewinn von 48,5 Millionen.
Beim Umsatz verfehlte das Unternehmen damit die Erwartungen der Analysten, übertraf diese jedoch beim Betriebsergebnis und beim Gewinn.
Im Vergleich zum Umsatz sei der Aufwand etwas stärker zurückgegangen, wurde die verbesserte Profitabilität erklärt. «Erstmals seit der Börsenkotierung der CPH-Aktie weist die Gruppe eine zweistellige EBIT-Marge von 10,8 Prozent aus; zwei der drei Geschäftsbereiche erzielten 2019 ein Rekordergebnis», kommentierte CEO Peter Schildknecht die Zahlen.
Die Aktionäre sollen nun keine eigentliche Divende erhalten, dafür aber eine Rückzahlung via Nennwertreduktion von 1,80 Franken pro Aktie. Im Vorjahr hatte die Ausschüttung pro Aktie ebenfalls 1,80 Franken pro Aktie betragen, wobei allerdings eine Sonderdividende zum Firmenjubiläum von 0,50 Franken pro Aktie beitrug.
Papier mit stärkstem Rückgang
Der Umsatz im Papierbereich ging um 2,6 Prozent auf 293,2 Millionen Franken zurück. CPH ist die einzige Firma in der Schweiz, die Zeitungs- und Magazinpapier herstellt. Das Unternehmen hatte wegen des anhaltenden Preisdrucks im Papiermarkt bereits in der Vergangenheit immer wieder stark zu kämpfen.
Nachdem der Bereich Chemie im ersten Halbjahr gut ausgelastet war und ein Wachstum verzeichnete, bremste die konjunkturelle Eintrübung und die Handelskonflikte den Geschäftsgang in dieser Sparte enorm ein, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Der Umsatz im Bereich Chemie lag mit 78,2 Millionen Franken um 1,5 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Bei der Verpackungssparte stagnierte der Umsatz bei 153,2 Millionen. Bereinigt um Wechselkurseffekte wuchs der Bereich jedoch. Das Unternehmen stellte mengenmässig gleich viele Folien für Medikamentenverpackungen her wie im Vorjahr. Dies, obwohl sich die Wachstumsraten in den Schwellenländern abschwächten. Doch der steigende Anteil hochwertiger Folien habe sich dabei positiv auf den Umsatz ausgewirkt.
Trübe Aussichten für das kommende Jahr
«Aufgrund der unsicheren Wirtschaftsentwicklung, der getrübten Marktsituation im Bereich Papier und der noch nicht absehbaren Auswirkungen des Coronavirus gehen wir davon aus, dass 2020 auf Gruppenebene der Umsatz des Vorjahres kaum egalisiert werden kann», wird Firmenchef Peter Schildknecht in der Mitteilung zitiert.
Damit dürfte auch die die operative Marge spürbar zurückgehen. CPH erwartet ein Nettoergebnis im tiefen zweistelligen Millionenbereich. Insgesamt seien Investitionen von 29,4 Millionen Franken in Sachanlagen geplant. Dadurch will das Unternehmen die Effizienz weiter steigern und das Geschäft ausbauen. (awp/mc/ps)