CPH Chemie+Papier steigert Umsatz und kehrt in die Gewinnzone zurück
Perlen – Die Luzerner Industriegruppe CPH Chemie-Papier Holding befindet sich mitten in einem Restrukturierungsprozess. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat sie beim Nettoergebnis zwar erstmals seit dem Jahr 2014 wieder schwarze Zahlen geschrieben, doch gibt die grösste Sparte Papier nach wie vor Anlass zur Sorge. Das Unternehmen möchte daher die Bereiche Chemie und Verpackung weiter stärken.
Konkret stiegen die Erlöse des Unternehmens 2017 um 8,0% auf 469,8 Mio CHF, wobei sämtliche Sparten zu diesem Wachstum beitrugen. Betrachtet man das Gruppenergebnis auf Stufe EBIT, so fällt dieses mit 2,9 Mio CHF positiv aus, jedoch unter dem Wert des Vorjahres von 5,9 Mio CHF. Unter dem Strich resultierte dank eines Sondereffekts durch einen Gebäudeverkauf ein Gewinn und zwar in der Höhe von 16,2 Mio CHF. Im Vorjahr war noch ein Fehlbetrag von 7,7 Mio CHF erzielt worden.
In der grössten Sparte Papier verzeichnete CPH auf Stufe EBIT allerdings ein sattes Minus von 12,3 Mio CHF. Somit gelang beim EBIT nur dank den Bereichen Chemie und Verpackung ein positiver Wert. «Unser Ziel ist daher, dass die beiden Nicht-Papier-Bereiche zusammen schon bald mindestens 50% des Umsatzes auf Gruppenebene erwirtschaften», sagte CEO Peter Schildknecht im Rahmen der Bilanzmedienkonferenz am Dienstag am Standort der Firma in Perlen bei Luzern.
Marktbereinigung im Papier-Bereich geht weiter
Im abgelaufenen Geschäftsjahr entfielen noch 56% des Umsatzes auf die Papier-Sparte, 16% auf den Bereich Chemie und 28% auf die Verpackungen. Letztlich bleibe CPH nichts anderes übrig, da das Umfeld im Papier-Bereich auch weiter sehr anspruchsvoll bleiben werde. «Die Marktbereinigung, die wir hier derzeit erleben, wird noch einiges Jahre weitergehen», ergänzte Verwaltungsratspräsident Peter Schaub am Rande der Veranstaltung zu AWP.
Die Probleme zeigten sich denn auch bei der EBITDA-Marge, die bei der Sparte Papier 2017 bloss 3,5% betrug. «Mit diesem Wert sind wir natürlich nicht zufrieden», sagte CEO Schildknecht. Grundsätzlich wäre laut der Schätzung des Managers jeweils ungefähr eine EBITDA-Marge von 10% notwendig, um längerfristig profitabel arbeiten zu können.
Für 2018 sei bisher immerhin eine gewisse Entspannung bei den Papierpreisen zu beobachten. Doch werde man auch im laufenden Jahr nicht um weitere Kostensenkungsmassnahmen herum kommen. Im Gegensatz zum Papier könne man sich in den Bereichen Chemie und Verpackung ausserdem auch stärker über die Produkte von der Konkurrenz abheben. «Beim Papier geht das nur über den Preis, was zusätzlichen Druck auf die Marge ausübt», sagte Schildknecht.
Ausblick optimistisch
Trotz der nach wie vor schwierigen Situation beim Papier blickt das Management von CPH aber optimistisch in die Zukunft und geht für das laufende Geschäftsjahr von steigenden Umsätzen und einer höheren Profitabilität auf Gruppenlevel aus. «Wir werden die Früchte des radikalen Umbaus unseres Unternehmens 2018 ernten können», so die Worte von Schaub.
Weiter sollen 2018 Massnahmen zur Steigerung der Effizienz in allen Bereichen umgesetzt werden. «Stabile Preise und Währungen vorausgesetzt, erwartet die CPH-Gruppe im Jubiläumsjahr 2018 steigende Umsätze und ein klar verbessertes operatives Ergebnis», so das Fazit zur Prognose von CEO Peter Schildknecht in der Mitteilung.
An der Börse gaben die Valoren des Unternehmens am Dienstag nach und schlossen in einem positiven Gesamtmarkt 2,8% tiefer auf 69 CHF. (awp/mc/ps)