Hans-Ruedi Christen, Unternehmensleiter der Chocolat Frey AG. (Foto: M-Industrie)
Zürich – Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben die Chocolat Frey in den letzten zwei Jahren unter Druck gesetzt. Der rückläufige Pro-Kopf-Schokoladenkonsum, die starke Konkurrenz von globalen Marken, die in den Schweizer Markt drängen, deutliche Steigerungen der Rohstoffpreise sowie der starke Franken zwingen die Chocolat Frey dazu, ihre Exportstrategie anzupassen. Damit das Unternehmen auch in Zukunft erfolgreich bleibt, hat sich die Geschäftsleitung für eine betriebliche Umstrukturierung entschieden, von der rund 50 Mitarbeitende betroffen sind. Die Massnahmen umfassen Frühpensionierungen, Kürzungen des Beschäftigungsgrades und Stellenreduktionen. Dazu wurde ein Sozialplan gemeinsam mit den Sozialpartnern entwickelt.
Die Rahmenbedingungen für Schweizer Schokoladenproduzenten haben sich in den letzten zwei Jahren drastisch verändert: Einerseits stiegen die Rohstoffpreise wie etwa für Kakao oder Nüsse um bis zu 200 Prozent, andererseits drängen ausländische Anbieter zunehmend auf den einheimischen Markt. Das führte dazu, dass Schweizer Anbieter ihre Produktionen zunehmend ins Ausland verlagerten. Zusätzlich erschwert seit Februar dieses Jahres der starke Franken das Exportgeschäft.
Konzentration auf Eigenmarken
Um unter diesen Bedingungen konkurrenzfähig zu bleiben, sieht sich die Chocolat Frey gezwungen, ihre Exportstrategie anzupassen und Umstrukturierungen einzuleiten. Ab 2016 konzentriert sie sich im Export primär auf ihre Kernkompetenz: die Herstellung von Eigenmarken (Private Label) für Kunden im In- und Ausland. Das Markengeschäft wird nur noch in Ländern weitergeführt, in denen durch Vor-Ort-Produktion Marktnähe und Wettbewerbsvorteile bestehen. Die Marke Frey wird zudem im Ausland selektiv als exklusiver Retail Brand weiterhin im Regal stehen.
Diese strategische Änderung hat zur Folge, dass am Produktionsstandort Buchs personelle Massnahmen umgesetzt werden müssen. Betroffen sind etwa 50 Mitarbeitende in verschiedenen Bereichen und auf allen Stufen. Sie werden zum Teil früher pensioniert, ihr Arbeitspensum wird reduziert oder wo nicht anders möglich, werden Stellen abgebaut. Es wurde ein fairer Sozialplan entwickelt und Chocolat Frey ist bemüht, allen Betroffenen eine alternative Arbeitsstelle in- oder ausserhalb des Unternehmens zu vermitteln. Dazu wird ein Mobilitätszentrum eingerichtet. Die Massnahmen, die von der Personalkommission und den externen Sozialpartnern eng begleitet werden, sollen grösstenteils bis Ende 2015 umgesetzt sein. (Chocolat Frey/mc/ps)