Chugai-CEO Osamu Nagayama.
Basel / Tokyo – Die japanische Chugai Pharmaceutical hat einen Medienbericht dementiert, wonach der Basler Pharmakonzern Roche, der bereits gut 60% an den Japanern hält, diesen Anteil auf 100% aufstocken wolle. Dieser Bericht basiere nicht auf einer von Chugai oder Roche gemachten Ankündigung, teilte Chugai am Samstag mit.
Die US-Nachrichtenagentur Bloomberg hatte am Freitagabend mit Bezug auf mit der Angelegenheit vertraute Personen vermeldet, Roche wolle Chugai vollständig übernehmen und für den noch nicht ihr gehörenden Anteil etwa 10 Mrd USD auf den Tisch legen. Schon kommende Woche könnte der Deal perfekt gemacht werden, hiess es, eine endgültige Entscheidung sei aber noch nicht getroffen.
«Keine Absicht, 100-%-Tochter von Roche zu werden»
Chugai schreibt in ihrer Mitteilung weiter, man habe in keiner Art und Weise die Absicht, eine 100%-Tochter von Roche zu werden, noch diskutiere man gegenwärtig mit Roche über eine solche Transaktion. Roche selber wollte die Sache gegenüber AWP am Sonntag nicht kommentieren.
Roche hatte 2001/2002 zunächst einen Anteil von 50,1% an Chugai für rund 2 Mrd CHF erworben. 2008 wurde der Anteil dann auf knapp 60% ausgebaut, per Mitte 2014 hielt Roche laut Halbjahresbericht 61,5% an Chugai. Die beiden Konzerne verkaufen die Krebsmedikamente Avastin, Herceptin und Tarceva und haben gemeinsam das Arthritis-Medikament Actemra entwickelt. (awp/mc/ps)