Cicor findet zurück auf den Wachstumspfad
Boudry – Die Industriegruppe Cicor hat im Geschäftsjahr 2021 zurück auf das Vorkrisenniveau gefunden. Trotzdem verzichtet das Unternehmen auf eine Dividendenausschüttung. Die Mittel sollen stattdessen der Wachstumsstrategie zugutekommen.
Der Umsatz stieg 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 11,2 Prozent auf 239,0 Millionen Franken an, wie das in den Bereichen Leiterplatten, Mikroelektronik und EMS (Electronic Manufacturing Services) tätige Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Damit schafft es Cicor zwar zurück auf Vorkrisenniveau, knackt den Rekordumsatz von 2019 von über 250 Millionen aber noch nicht.
Auch operativ legte die Schweizer Industriegruppe zu. Der EBIT wuchs auf 13,0 Millionen Franken gegenüber 8,9 Millionen im Vorjahr. Die entsprechende Marge stieg auf 5,4 Prozent von 4,1 Prozent. Unter dem Strich resultierte ein 79,3 Prozent höherer Reingewinn von 7,5 Millionen Franken.
Trotz dem guten Ergebnis verzichtet der Verwaltungsrat auf eine Dividendenausschüttung. Die Mittel des Unternehmens sollen auf die Umsetzung der anorganischen Wachstumsstrategie konzentriert werden, heisst es weiter. Im Krisenjahr betrug die Dividende 1,00 Franken je Aktie.
Damit übertrifft Cicor die Erwartungen der Analysten bezüglich Umsatz und EBIT sowie auch die selbstgesetzten Ziele. Beim Reingewinn sowie der Dividende wurden die Expertenmeinungen verfehlt.
Weitere Akquisitionen geplant
Die Akquisition der britischen Axis Electronics trug 3 Millionen Franken zum Umsatzwachstum bei. Damit stärke die Cicor Gruppe ihre Präsenz im europäischen Markt für Elektronikfertigung in der Luft und Raumfahrt sowie der Verteidigung.
Im laufenden Geschäftsjahr werde die Industriegruppe weiter an der Umsetzung der Wachstumsstrategie arbeiten, wofür dank einer Pflichtwandelanleihe bis zu 60 Millionen Franken an zusätzlichem Kapital zur Verfügung stünden. Der beabsichtigte Erwerb der SMT Elektronik aus Deutschland soll dabei einen weiteren Meilenstein darstellen, heisst es weiter.
Für das laufende Geschäftsjahr zeigt sich Cicor dank vollen Auftragsbüchern positiv gestimmt. Trotz globalen Lieferengpässen und steigenden Rohstoffpreisen rechnet das Unternehmen für 2022 mit einem «signifikanten» Wachstum. Auf konkrete Ziele verzichtet das Unternehmen.
Zudem kommt es im laufenden Geschäftsjahr noch zu Änderungen in der Geschäftsleitung. Wie bereits angekündigt verlässt Finanzchef Patric Schoch per Ende Juni das Unternehmen auf eigenen Wunsch. Sein Nachfolger Peter Neumann übernahm sein Amt bereits Anfang Jahr und ist somit auch bereits Mitglied der Geschäftsleitung. (awp/mc/ps)