Printed Circuit Board aus der Cicor-Produktion. (Foto: Cicor)
Boudry – Die Industriegruppe Cicor konzentriert Standorte der Leiterplattenfertigung und der Kundenbetreuung von Electronic Solutions in der Schweiz. Dabei kommt es auch zu einzelnen Kündigungen. Aufgrund der Restrukturierungskosten, einem schwachen dritten Quartal sowie der anhaltend schwierigen Marktlage reduziert Cicor die Erwartungen für das gesamte Geschäftsjahr.
Die Kosten der Standortkonzentration sollen das Jahresergebnis 2015 mit 4,9 Mio CHF negativ beeinflussen, wie das Unternehmen am Freitag schreibt. Neu wird ein Umsatz von etwa 180 Mio CHF (VJ 203 Mio) erwartet sowie ein deutlich unter dem Vorjahr liegender positiver Reingewinn vor Restrukturierungskosten (VJ 6,2 Mio). Zuvor war das Unternehmen für das zweite Halbjahr von einem steigenden Umsatz ausgegangen. Beim Betriebsergebnis und der Profitabilität werde durch die höheren Volumen eine Aufwärtsbewegung erwartet.
Im ersten Halbjahr hatte Cicor einen Gewinneinbruch verzeichnet. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen noch 642’000 CHF nach 2,5 Mio im Vorjahreszeitraum. Der EBIT ging um 22% auf 3,4 Mio CHF zurück und der Umsatz um 11% auf 92,1 Mio.
Zusammenlegung Leiterplattenproduktionen und ES-Kundenbetreuung
Die beiden Leiterplattenproduktionen in der Division Advanced Microelectronics & Substrates (AMS) werden zusammengelegt. Der Standort der Cicorel SA in Moudon wird mit dem Standort in Boudry konsolidiert. Die in Moudon vorhandenen Kompetenzen und Fertigungsprozesse werden im Werk Boudry integriert, wie es weiter heisst.
Cicorel in Boudry arbeitet für Kunden in der Medizintechnik, Automobilindustrie, Uhrenindustrie, Luft- und Raumfahrt sowie der Telekommunikations- und Konsumgüterindustrie und stellt starre, starrflexible sowie flexible Leiterplatten (PCBs) her.
Zudem wird die Kundenbetreuung der Division Electronic Solutions Division (ES) in der Schweiz von bisher zwei Standorten an einem gemeinsamen Standort zusammengelegt. Das Tessiner Verkaufsbüro in Quartino wird an den ES Divisionshauptsitz in Bronschhofen verlagert, schreibt Cicor. Durch die Konzentration der Kundenbetreuung erhofft sich das Unternehmen die Reduktion von Schnitt- und Schwachstellen sowie Effizienzgewinne aus dem sich im Bau befindlichen neuen Produktions- und Verwaltungsgebäude.
Dabei komme es an beiden Standorten zu «einzelnen Kündigungen», sagte Cicor-Konzernchef Jürg Dübendorfer gegenüber der Nachrichtenagentur sda. An beiden aufgegebenen Standorten seien jeweils weniger als 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angestellt. Der Konzern beschäftige indessen rund 2’000 Personen.
Durch die Zusammenlegung werden Effizienzsteigerungen und Kostenreduktionen angestrebt, die in der derzeitigen schwierigen Wirtschaftslage nötig seien, um im internationalen Geschäft erfolgreich bestehen zu können, heisst es weiter. Der Standort Schweiz werde auch weiterhin eine zentrale Rolle innerhalb der global aufgestellten Gruppe spielen. Cicor verfügt über weitere Produktionsstandorte in Deutschland, Rumänien, China, Vietnam, Indonesien und Singapur.
An der Börse haben die Cicor-Aktien in einem fest tendierenden Gesamtmarkt (SPI: +1,37%) am Ende 2,4% auf 24 CHF verloren. (awp/mc/upd/ps)