Cicor Technologies ist in der Fertigung von hochkomplexen Leiterplatten und Schichtschaltungen tätig.
Boudry – Das Elektronik-Unternehmen Cicor hat im ersten Halbjahr 2011 den Umsatz gesteigert, wobei das Plus in Schweizer Franken geringer ausfiel als in Lokalwährungen. Die Profitabilität, welche das Unternehmen Ende Juni als «unter den Erwartungen» bezeichnet hatte, litt nebst dem negativen Währungseinfluss unter verschiedenen Investitionen. Der Ausblick wird als «verhalten positiv» bezeichnet.
Der Umsatz zog um 7% auf 94,6 Mio CHF an, in Lokalwährungen ergab sich ein Plus von 9,8%. Der Auftragseingang legte um 3,8% auf 96,5 Mio zu (LW +7,5%). Der EBIT hat sich auf 2,0 Mio etwas mehr als verdoppelt, während die EBIT-Marge auf 2,1% von 1,1% anstieg. Der Reingewinn erreichte 0,3 Mio, nach einem Verlust von 1,5 Mio, wie das in den Bereichen Leiterplatten, Mikroelektronik und Electronic Solutions tätige Unternehmen am Montag mitteilte. Im operativen Gewinn sind einerseits negative Währungseinflüsse enthalten, andererseits Investitionen in das China-Geschäft sowie in die 3D-MID-Kompetenz von insgesamt 1,2 Mio.
Fortgesetzter Aufwärtstrend
Im ersten Halbjahr habe sich der Aufwärtstrend fortgesetzt und die Position in den fokussierten Absatzmärkten, vor allem in der Medizinaltechnik sowie in den Bereichen Automobil und Industrieanwendungen sei gestärkt worden. Parallel dazu sei in das künftige Wachstum der Gruppe investiert worden. Cicor hebt dabei die Gründung eines eigenen Unternehmens in China hervor, welches neue Produktionskapazitäten aufbauen wird, um diesen Schlüsselmarkt schneller zu erschliessen. Ausgebaut worden sei auch die Vertriebsstruktur in den USA und in Boudry sei ein Kompetenzzentrum für die richtungsweisende 3D-MID-Technologie eröffnet worden.
Verhaltene Konsumentenstimmung
Gebremst worden sei die Unternehmensleistung indes durch die verhaltene Konsumentenstimmung sowie durch Lieferengpässe in Japan, aufgeschobene Aufträge im Kernenergiesektor und den starken Franken. Dies alles habe die Profitabilität beeinträchtigt. Die grössten Division Electronic Solutions wuchs in Schweizer Franken um knapp 12% auf 50,1 Mio CHF. Der EBIT hat sich gegenüber dem Vorjahr auf 2,8 Mio versiebenfacht. In den Sektoren Medizinaltechnik und Industrieanwendungen seien verschiedene wichtige Grossaufträge gewonnen worden. Die Division Printed Circuit Boards verzeichnete ein Umsatzwachstum von 10% auf 19,6 Mio CHF, der EBIT erreichte dabei eine «schwarze Null». Die Umsatzsteigerung sei insbesondere auf neue Aufträge in den Bereichen Medizinaltechnik, Luft-/Raumfahrt und Verteidigungstechnik zurückzuführen.
Division Microelectronics mit rückläufigem Umsatz
In der Division Microelectronics gab der Umsatz dagegen um 2,8% auf 14,8 Mio nach, während sich in Lokalwährungen ein Plus von 4,5% ergab. Das Betriebsergebnis fiel um zwei Drittel auf 0,3 Mio zurück. Cicor spricht hier von einer «fortgesetzt verhaltenen Investitionspolitik der öffentlichen Hand» und begründet dies mit den durch die Katastrophe in Japan ausgelösten Diskussionen um die Zukunft der Kernenergie sowie mit den knappen Staatshaushalten. Die Division Asia musste in Schweizer Franken ein Umsatzminus von 4,2% auf 10,5 Mio hinnehmen (LW +3,7%). Der EBIT reduzierte sich leicht auf 0,7 Mio. Ausschlaggebend für den Rückgang seien der Währungseinfluss sowie die Investitionen in die Gründung und den Aufbau der Suzhou Cicor Technologiy Co. Ltd.
Ausblick «verhalten positiv»
Den Ausblick bezeichnet das Unternehmen als «verhalten positiv», ohne sich auf konkrete Prognosen einzulassen. Im zweiten Semester 2011 soll die Wachstumsstrategie «konsequent» fortgesetzt und die Effizienz sowie die Profitabilität verbessert werden. Im eigenen Knowhow sowie in der industriell und geografisch breiten Präsenz sieht Cicor «attraktive Chancen», um von der Dynamik in der Elektroindustrie und dem verstärkten Trend zur Auslagerung der Produktion von elektronischen Komponenten und Produkten zu profitieren. Es sei zudem das Ziel, künftig zusätzliche grossvolumige Projekte zu akquirieren. (awp/mc/ps)
