Boudry – Die Industriegruppe Cicor hat im ersten Halbjahr 2022 ein deutliches Umsatzwachstum erzielt. Der Gewinn fiel aufgrund von Sondereffekten aber deutlich geringer als im Vorjahreszeitraum aus.
Cicor steigerte seinen Umsatz in den ersten sechs Monaten um rund 35 Prozent auf 157,7 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Damit übertraf Cicor seine im Juni angepasste Prognose, als das Unternehmen von einem um 30 Prozent höheren Umsatz ausgegangen war. Der starke Anstieg liegt vor allem in Akquisitionen begründet. So übernahm das Unternehmen etwa Ende April die deutsche Firma SMT Elektronik. Organisch habe Cicor derweil ein Wachstum von 15,4 Prozent erzielen können.
Der Core-EBIT, ohne Berücksichtigung von Amortisation von aktiviertem Goodwill und aktivierten immateriellen Anlagen, stieg daher deutlich um 45,4 Prozent auf 9,7 Millionen Franken. Die Core-Marge stieg auf 6,1 Prozent von 5,7 Prozent im Vorjahreszeitraum. Der Anstieg ist laut Cicor vor allem auf die Akquisitionseffekt von Axis Electronics und die gestiegene Produktionsauslastung der EMS Division zurückzuführen. Der ausgewiesene operative Gewinn (EBIT) sank hingegen um 22,5 Prozent auf 5,2 Millionen Franken.
Unter dem Strich erzielte Cicor einen Gewinn von 0,8 Millionen Franken, nach 5,2 Millionen Franken im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang erklärt sich vor allem durch die genannte Amortisation von aktiviertem Goodwill und aktivierten immateriellen Anlagen. Ohne diese Effekte weist Cicor einen Core-Gewinn von 4,9 Millionen Franken aus, der nur leicht unter dem Vorjahreswert liegt.
EMS Division wächst deutlich
Wachstumstreiber von Cicor war im ersten Halbjahr die EMS Division. Durch die Akquisitionen von Axis und SMT, wie auch einem deutlichen organischen Wachstum, sei der Umsatz in der Division um mehr als 40 Prozent auf 135,1 Millionen Franken gestiegen.
Die deutlich kleinere Division AS Division verbuchte im Vergleich nur ein Umsatzwachstum von 5,5 Prozent auf 23,3 Millionen Franken. Cicor konnte hier vor allem von einer gestiegenen Nachfrage nach Leiterplatten für die Medizintechnik profitieren.
Optimistischer Blick auf das laufende Geschäftsjahr
Der Bestellungseingang hat sich laut Cicor normalisiert. Behindert werde ein schnelleres Wachstum aber durch die weiterhin bestehende Knappheit von elektronischen Komponenten. Dank der gut gefüllten Bücher sollen diese negativen Effekte jedoch im Verlaufe des Jahres kompensiert werden können.
Für das laufende Jahr stellt Cicor einen Umsatz zwischen 300 bis 320 Millionen Franken in Aussicht. Die EBITDA-Marge soll zwischen in einer ähnlichen Grössenordnung wie im ersten Halbjahr liegen, also um die 9 bis 10 Prozent. (awp/mc/ps)