Patric Schoch, Interims-CEO Cicor. (Foto: Cicor)
Zürich – Die Cicor Gruppe erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2013 Nettoerlöse in der Höhe von 94’251 TCHF (1. Halbjahr 2012: 84’380 TCHF). Dies entspricht einer Umsatzsteigerung von 11,7% im Vergleich zum Vorjahr. Der Auftragseingang in den ersten sechs Monaten konnte von 91’537 TCHF im Vorjahr 2012 um 9% auf 99’736 TCHF gesteigert werden. Der Auftragsbestand per Ende Juni 2013 beläuft sich auf 118’647 TCHF (31.12.2012: 112’036 TCHF), wie die Bereichen Leiterplatten, Microelectronics und Electronic Solutions tätige Hightech-Industriegruppe am Mittwoch mitteilte.
Damit ist Cicor wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Der im ersten Halbjahr 2013 erzielte EBIT betrug 2’853 TCHF, was im Vergleich zum Vorjahr einer Steigerung von 13% entspricht (1. Halbjahr 2012: 2’525 TCHF). Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) wuchs um 10,8% auf 7’180 TCHF (1. Halbjahr 2012: 6’482 TCHF). Im erreichten Nettoergebnis von 1’197 TCHF (1. Halbjahr 2012: 1’344 TCHF) enthalten sind Kosten aus IAS-19-Bewertungen in der Höhe von 495 TCHF, resultierend aus der Veränderung des für die Berechnung der Verpflichtung massgebenden Diskontierungszinssatzes (1. Halbjahr 2012: Kostenminderung von 393 TCHF).
Mi, 21 Aug 2013
Profitabilität gehalten
Das Wachstum des Geschäftsvolumens von rund 12% gegenüber dem ersten, schwächeren Halbjahr 2012 und rund 3% gegenüber dem guten zweiten Halbjahr 2012 zeigt einerseits die ansteigende Nachfrage nach Outsourcing-Dienstleistungen und Technologien für die Fertigung hochkomplexer, innovativer Lösungen. Es ist andererseits aber auch das Ergebnis der in 2012 erfolgten Investitionen in die Wettbewerbsfähigkeit der Cicor Gruppe. Die Profitabilität der Cicor Gruppe konnte auf gleichem Niveau gehalten werden, es wurde jedoch vorerst keine Margenverbesserung erzielt. Grund dafür sind einerseits Preiskampfsituationen verursacht durch Überkapazitäten im Electronic Manufacturing Services Markt (EMS) und andererseits Kosten aus dem Hochfahren neuer Projekte und dem weiteren Ausbau von Produktionsanlagen in rasch wachsenden Märkten.
Die Konzernbilanz ist mit einer Eigenkapitalquote von 53,8% unverändert solide. Trotz Anstieg im Working Capital und weiterhin überdurchschnittlich hohen Investitionen hat sich der Verschuldungsgrad gemessen an der Nettoverschuldung gegenüber dem EBITDA auf 1,8 leicht verbessert (1. Halbjahr 2012: 1,9). Die Nettoverschuldung per 30. Juni 2013 beträgt 28’419 TCHF (1. Halbjahr 2012: 19’995 TCHF).
Der Nettoumsatz der Printed Circuit Boards Division lag mit 16’003 TCHF 4% unter dem Wert des Vorjahres (16’648 TCHF). Diese Reduktion ist auf die Schliessung der Photochemie AG zurückzuführen. Ohne diesen Einfluss hätte die Printed Circuit Boards Division eine effektive Nettoumsatzsteigerung von 1,7% erzielt.
Betriebsergebnis wegen Sondereffekten im Vorjahr deutlich tiefer
Das Betriebsergebnis (EBIT) von 1’002 TCHF ist um 871 TCHF tiefer als im Vorjahr (1. Halbjahr 2012: 1‘873 TCHF), wovon 853 TCHF in den Vorjahreszahlen aus der Schliessung der Photochemie AG stammen. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) stieg auf 2‘388 TCHF(+6,6% ohne Berücksichtigung Photochemie AG). Trotz konstanter Nachfrage und innovativen Pilotprojekten bewegten sich die Verkäufe im 3D-MID Bereich auch im ersten Halbjahr 2013 auf bescheidenem Niveau. Die höheren Auftragseingänge im Bereich Medizin werden zu einer Umsatzsteigerung im zweiten Halbjahr führen.
Die Microelectronics Division erreichte einen Nettoumsatz von 15’388 TCHF(1. Halbjahr 2012: 13‘829 TCHF) und konnte diesen im Vergleich zum Vorjahr somit um gute 11,3% steigern, basierend auf der Umsetzung neuer Projekte, vor allem in den sehr anspruchsvollen Bereichen Medizin und Luft/Raumfahrt. Die öffentliche Hand bleibt weiterhin zurückhaltend bei der Vergabe von Neuaufträgen im Segment Verteidigung. Bereits im 2012 wurde begonnen, die Aktivitäten für den Bereich Medizin zu forcieren; deshalb sind im Halbjahresergebnis 2013 zusätzliche Kosten aus der Industrialisierung eines neuen Produktes für den Medizinsektor enthalten. Die in 2012 von der Division eingeleiteten Massnahmen zur Effizienzsteigerung haben im ersten Halbjahr 2013 positive Resultate gebracht. Die Division überschritt auf Stufe EBIT mit 43 TCHF den Break-even aber nur knapp (Vorjahr: –1’252 TCHF), womit die Erwartungen und Ziele für die Division verfehlt wurden. Auch in der zweiten Jahreshälfte werden Verbesserungen der Effizienz, der Ausbeute und der Liefertreue im Fokus sein.
Die mit einem Halbjahresumsatz von knapp 46’418 TCHF grösste Division Electronic Solutions setzte 7,1% mehr um (1. Halbjahr 2012: 43’350 TCHF). Die Umsatzzunahme reflektiert die starke Marktstellung auf Grund der qualitativ überzeugenden Leistungen der Division. Der positive Umsatztrend im internationalen Geschäft machte die eher verhaltene Nachfrage im Schweizer Markt mehr als wett. Auf Grund spürbar werdender Überkapazitäten zog sich der Preiskampf auch im ersten Halbjahr 2013 weiter. Mit innovativen Produkten und Dienstleistungen kann die Division den negativen Einfluss dieser Entwicklung durch Effizienzsteigerung teilweise kompensieren.
Der Asia Division gelang es erneut, ein beachtliches Wachstum vorzulegen. Sie konnte von der weiterhin starken Nachfrage nach Produktionskapazitäten im asiatischen Marktumfeld profitieren. Die Division erwirtschaftete im ersten Halbjahr einen Nettoumsatz von 17’410 TCHF. Das entspricht einer Steigerung von 56,4% im Vergleich zum Vorjahr (1. Halbjahr 2012: 11’132 TCHF). Das Betriebsergebnis (EBIT) betrug 1’043 TCHF (6%) und verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr (1.Halbjahr 2012: 475 TCHF, 4,3%). Die hohe Technologiekompetenz, die attraktiven Kostenstrukturen sowie die strategische Ausrichtung als Lösungsanbieter erweisen sich als starker Wachstumstreiber, vor allem in der Gewinnung von Neuaufträgen in den Bereichen Medizin, Automobil und Industrie.
Ausblick: Fortsetzung des Wachstumskurses
Vor dem Hintergrund der guten Entwicklung im ersten Halbjahr 2013 bleiben die Prognosen hinsichtlich Umsatz und operativem Ergebnis (EBIT) für das laufende Geschäftsjahr unverändert. Die Gruppe erwartet auch für das Gesamtjahr eine Fortsetzung des Wachstumskurses bei einer Profitabilität auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr 2012. (Cicor/mc/ps)