CKW steigert Gesamtleistung und Reingewinn

Andrew Walo

Axpo-CEO Andrew Walo.

CKW-CEO Andrew Walo.

Luzern – Der Energiekonzern CKW hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahrs mehr Strom als im Vorjahreszeitraum abgesetzt und dabei einen deutlich höheren Reingewinn erzielt. Zu der höheren Gesamtleistung trug insbesondere das Segment Energie bei. Zur Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr gibt sich das Unternehmen wegen der Folgen aus der Atomkatastrophe in Japan zurückhaltend.

Die Gesamtleistung stieg im ersten Halbjahr 2010/11 (per 31. März) um 5,2% auf rund 499 Mio CHF. Das Segment Energie trug hauptsächlich zu der um 24,8 Mio CHF höheren Gesamtleistung bei. Einerseits erhöhte sich der Stromabsatz in GWh bei Grosskunden um 13,8%, andererseits verbesserte sich der Stromhandel. Der gesamte Stromabsatz stieg um 16 Mio kWh auf 3’075 Mio kWh.

EBIT steigt um gut ein Drittel
Der EBIT stieg um 37% auf 102,4 Mio CHF, der Reingewinn um 38% auf 89,5 Mio CHF, was einem Gewinn je Aktie von 15,08 CHF entspricht. Der Betriebsaufwand wurde um 0,7% auf 396,8 Mio CHF reduziert. Hier wirkte sich insbesondere die Wiederinbetriebnahme des französischen Kernkraftwerks Bugey 3 und der Abschluss der Revisionsarbeiten beim KKW Bugey 2 aus. Wegen der Sistierung der eingereichten Rahmenbewilligungsgesuche für die Ersatzkernkraftwerke in der Schweiz seien die bei diesen Gesellschaften aktivierten Kosten nicht mehr werthaltig, so CKW. Die anteiligen Aufwendungen belasteten die Erfolgsrechnung mit 5,8 Mio CHF.

Besseres Ergebnis im Bereich Netze
Im Segment Netze reduzierte sich aufgrund von Tarifreduktionen die Gesamtleistung um 2,0 Mio CHF. Hingegen konnte der Betriebsaufwand trotz höherer Vorliegernetzkosten der Swissgrid überproportional reduziert werden, was zu einer Verbesserung des Segmentergebnisses gegenüber der Vorjahresperiode geführt habe. Im Installationsgeschäft steig die Gesamtleistung um 8,7% oder 4,7 Mio CHF. Der anhaltende Preisdruck sowie gesteigerte Fremdkosten aufgrund einer hohen Auslastung hätten das Segmentergebnis beeinflusst. Dennoch wurde dieses um 14,8% auf 3,1 Mio CHF gesteigert.

Investitionen in Versorgungssicherheit und Betriebsanlagen
Der Geldfluss aus Geschäftstätigkeit stieg hauptsächlich aufgrund des guten Unternehmensergebnisses sowie der Abnahme des Nettoumlaufvermögens. Die CKW-Gruppe investierte im ersten Halbjahr 50,1 Mio CHF in die Versorgungssicherheit und in Betriebsanlagen. Positiv habe sich der Handelserfolg entwickelt. Dieser trug im Vergleich zur Vorjahresperiode 12,6 Mio CHF zur höheren Gesamtleistung bei. Im Segment Netze reduzierte sich die Gesamtleistung aufgrund von Tarifreduktionen um 2,0 Mio CHF. Das Installationsgeschäft behauptete seine Marktstellung und steigerte trotz anhaltendem Preisdruck seine Gesamtleistung um 8,7% auf 58,9 Mio. CHF.

Weko verzichtet auf Vorabklärung
Hinsichtlich wettbewerbsrechtlicher Fragen fühlt sich die CKW bestätigt. Im Bereich Energie hatte die Wettbewerbskommission (Weko) eine Marktbeobachtung betreffend Offerten für Grosskonsumenten durchgeführt und untersucht, ob zwischen Energieversorgern Abreden bestehen. «Mit Genugtuung» nehme die CKW nun den Bescheid zur Kenntnis, auf die Eröffnung einer Vorabklärung hinsichtlich des Wettbewerbs im Stromversorgungsmarkt zu verzichten. In einem Schreiben Ende März 2011 habe die Weko festgestellt, dass sich der Verdacht einer Wettbewerbsabrede oder gar einer Preisabsprache unter den Energieversorgungsunternehmen nicht erhärten lässt.

Kanton Luzern bewertet Kleinwasserkraftprojekte positiv
Eine effizientere Zuteilung der Ressourcen erhofft sich die CKW von einem Planungsbericht des Kantons Luzern. So habe der Kanton drei von vier Anfragen für Kleinwasserkraftprojekte im Grundsatz positiv beurteilt. Die CKW prüfe nun, ob sie für diese Projekte ein Konzessionsgesuch einreichen werde. Die Geschäftsentwicklung für das zweite Halbjahr hängt aus CKW-Sicht von verschiedenen Faktoren ab. Einerseits können die Ereignisse in Japan und die sich möglicherweise daraus ergebenden politischen Entscheide die Entwicklungen im Energiemarkt stark beeinflussen. Welche Auswirkungen der Bundesratsentscheid zum schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie in Zukunft mit sich bringen werde, sei schwer abzuschätzen. Andererseits dürften sich die anstehenden regulatorischen Entscheide und die Entwicklung der Finanzmärkte wesentlich auf das Betriebsergebnis der CKW-Gruppe auswirken. (awp/mc/upd/ss)

 

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