CKW-CEO Andrew Walo.
Luzern – Die Centralschweizerischen Kraftwerke (CKW) haben im ersten Halbjahr 2012/13 von einem Sondereffekt profitiert. Daher verbesserten sich trotz rückläufigem Stromabsatz die Gesamtleistung und die Gewinnzahlen. Zudem wirkten Anpassungen bei der Pensionskasse aufwandmindernd. Für das Gesamtjahr zeigt sich die Unternehmensleitung wenig konkret.
Im Berichtszeitraum setzte das Unternehmen mit 3’257 Mio kWh 3,4% weniger Strom ab als im Vorjahreszeitraum. Die Gesamtleistung verbesserte sich dennoch um 8,3% auf 539,3 Mio CHF und der operative Gewinn (EBIT) kletterte gar um 44% auf 138,0 Mio. Wie CKW am Donnerstag mitteilte, wurden beide Kennzahlen durch die Auflösung von Rückstellungen für regulatorische Verfahren stark beeinflusst.
Unter dem Strich resultierte ein um 38% höherer Reingewinn von 123,3 Mio, was einen Gewinn pro Aktie von 20,96 CHF ergibt. In die Versorgungssicherheit und in Betriebsanlagen wurden 36,5 Mio CHF (-1,9%) investiert.
Auflösung von Rückstellungen
Im Segment Netze habe das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts von Ende Januar 2013 betreffend der Netzkosten 2008/09 zu einer Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 46,6 Mio CHF geführt. CKW teilte das bereits im März mit. Insgesamt stieg das Betriebsergebnis so um 70,9 Mio auf 98,6 Mio.
Positiv entwickelte sich das Installationssegment, denn die Gesamtleistung stieg um 16% auf 67,8 Mio CHF. Das Betriebsergebnis verbesserte sich auf 6,4 Mio nach 2,0 Mio im Vorjahr. Gründe für das höhere Ergebnis sind ein verbessertes Kosten- und Auftragsmanagement sowie ein hoher Auftragseingang bei einer konstant guten Auslastung, heisst es.
Segment Energie erzielt weniger Leistung
Rückläufig entwickelte sich dagegen die Gesamtleistung im Segment Energie (-5,8%), was hauptsächlich auf tiefere Stromtarife und Marktpreise zurückzuführen sei. Wegen den tieferen Marktpreisen sei eine Rückstellung für den 2011 abgeschlossenen Strombeschaffungsvertrag in der Höhe von 15,9 Mio CHF erfasst worden. Neben den höheren Produktionskosten der Partnerwerke hätten sich zudem die höheren Kosten aus Strombezugsrechten negativ auf den Energiebeschaffungsaufwand ausgewirkt.
Einbruch beim Betriebsergebnis
Aufwandmindernd wirkte sich die Performance der eidgenössischen Stilllegungs- und Entsorgungsfonds für Kernanlagen aus, was die Energiebeschaffungskosten um 5,9 Mio CHF reduzierte, heisst es. So ergibt sich in der Summe ein um 50% tieferes Betriebsergebnis von 33,0 Mio CHF.
Anpassungen bei Pensionskasse
Positiv zu Buche schlugen Änderungen im Vorsorgeplan. So ergab sich eine einmalige Reduktion des aktuariellen Vorsorgeaufwandes (aufgrund der Berechnung von Vorsorgevermögen und Vorsorgeverpflichtungen nach IAS 19) um 16,8 Mio CHF, was sich aufwandmindernd auf das Betriebsergebnis und anteilig auf jenes der Segmente auswirkte, wie es heisst.
Ausblick wenig konkret
Für das laufende Geschäftsjahr 2012/13 geht die Unternehmensleistung von «sehr anspruchsvollen und schwer prognostizierbaren Rahmenbedingungen» aus. Bislang war von einem «anspruchsvollen und schwer prognostizierbaren Geschäftsumfeld» die Rede. Zudem können regulatorische Vorgaben und Entscheide den Energiemarkt Schweiz und das Betriebsergebnis massgeblich beeinflussen, wie es heisst. Auch könne die weitere Entwicklung der Grosshandels- und Finanzmärkte wesentliche Auswirkungen auf das Betriebsergebnis der CKW-Gruppe haben.(awp/mc/pg)