CKW-CEO Andrew Walo.
Luzern – Die zur Axpo-Gruppe gehörende Centralschweizerische Kraftwerke (CKW) hat im Geschäftsjahr 2011/12 (per Ende September) eine leicht tiefere Gesamtleistung verzeichnet, jedoch einen höheren Gewinn erzielt. Besser verlaufende Finanzmärkte haben zudem das Betriebsergebnis gestützt. Die Dividende bleibt aber auf Vorjahresniveau. Für das kommende Jahr rechnet das Management weiterhin mit einem schwierigen Branchenumfeld, nicht nur wegen konjunktureller Unsicherheiten, sondern auch aufgrund regulatorischer und politischer Vorgaben.
Der Reingewinn erreichte 105,2 Mio CHF und liegt damit 18% über dem Wert des Vorjahres. Bei einer um 0,2% tieferen Gesamtleistung von 934,8 Mio CHF stieg der EBIT um 19% auf 109,1 Mio. Die operative Marge belief sich auf 11,7%, was einer Zunahme von 1,9 Prozentpunkte (PP) entspricht. Das Unternehmen beurteilt das Betriebsergebnis als «befriedigend».
Unveränderte Dividende
Der Generalversammlung am 25. Januar 2013 wird die Ausschüttung einer unveränderten Dividende von 4,50 CHF je Aktie beantragt; die Auszahlung erfolgt am 1. Februar. Zudem wird die Zuwahl von Marcel Schwerzmann in den Verwaltungsrat vorgeschlagen. Schwerzmann ist seit 2007 in der Luzerner Regierung und amtiert als Finanzdirektor.
Der gesamte Stromabsatz lag mit 6’483 Mio kWh um 0,4% über dem Vorjahr. «Die Zunahme beim Stromabsatz ist auf die gute wirtschaftliche Entwicklung in der Zentralschweiz zurückzuführen», sagt CKW-CEO Andrew Walo.
Tiefere Absatzpreise bei Stromkunden kompensiert
Wie der Energiekonzern am Donnerstag mitteilt, hätten die Erfolge aus Absicherungs- und Optimierungsgeschäften die signifikant tieferen Absatzpreise bei Stromkunden und am Grosshandelsmarkt kompensiert. Die Kosten für die Energiebeschaffung seien aufgrund markant höherer Strombezugskosten aus schweizerischen Kern- und Wasserkraftbeteiligungen sowie für Importenergie gestiegen.
Finanzmärkte stützten Ergebnis
Die Entwicklung an den Finanzmärkten wirkte sich positiv auf das Betriebsergebnis aus. Die Performance des eidgenössischen Stilllegungs- und Entsorgungsfonds für Kernanlagen verzeichnet im Geschäftsjahr 2011/12 eine Überrendite in der Höhe von 12,8 Mio CHF nach einer Minderrendite von 17,6 Mio CHF im Vorjahr. Somit erfolge beim Energiebeschaffungsaufwand eine Entlastung von 30,4 Mio CHF.
Dagegen belasten regulatorische Eingriffe den Betriebsaufwand wiederum stark, schreibt die CKW weiter. Ein Verfahren der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (ElCom) zur Überprüfung der Elektrizitätstarife führte zu Rückstellungen von 15,9 Mio CHF. Zudem müsse die bestehende Rückstellung um weitere 12 Mio erhöht werden, weil die ElCom mit einer Teilverfügung die von CKW deklarierten Netzkosten nicht voll anerkennt. CKW will, dass die Kosten angerechnet werden dürfen. Einen Entscheid der Kommission bleibe abzuwarten. Die Verfahren seinen noch nicht rechtskräftig entschieden.
Umfeld bleibt herausfordernd
Für das laufende Geschäftsjahr 2012/13 rechnet CKW den Angaben zufolge mit einem «weiterhin anspruchsvollen und schwer prognostizierbaren Geschäftsumfeld». Einerseits würden politische und regulatorische Vorgaben das Unternehmen beeinflussen, andererseits könne sich die Konjunktur – und Finanzmarktentwicklung hierzulande und in Europa wesentlich auf die Energiepreise und das Ergebnis auswirken.
CKW hatte per 1. Oktober 2012 neue Stromprodukte eingeführt, die auf Energieeffizienz und Ökologie als Hauptpfeiler einer nachhaltigen Stromversorgung ausgerichtet sind. Das Unternehmen nennt dies einen «Meilenstein». So stamme der Haushaltstrom ausschliesslich aus erneuerbaren Energien, mehrheitlich aus Schweizer Wasserkraftwerken. Zudem seien die Preise zum dritten Mal in Folge für Privat- und Geschäftskunden gesunken, heisst es in dem Communiqué weiter.
Im Januar 2013 wird der Versorger die in der CKW Grid AG gebündelten Übertragungsnetzanlagen am die nationale Netzgesellschaft Swissgrid überführen. (awp/mc/pg)