Clariant-CFO sieht Potenzial für EBIT-Marge

Patrick Jany

Clariant-CFO Patrick Jany.

Zürich – Der Spezialchemiekonzern Clariant sieht sich in der Finanzierung der Süd-Chemie-Übernahme auf der sicheren Seite. Mit dem Mix aus Aktientausch, Kapitalerhöhung, eigenen Mitteln und Fremdkapital erhalte sich das Unternehmen eine «konservative Bilanz», unterstrich Finanzchef Patrick Jany im Interview der «Börsen-Zeitung». Alleine schon im angestammten Geschäft sieht Jany Potenzial, die EBIT-Marge um 1 bis 2 Prozentpunkte zu verbessern.

Nach der Generalversammlung vom morgigen Donnerstag will Clariant die Süd-Chemie-Transaktion noch im April bewältigen und spätestens per 1. Mai 95 bis 96% der Gesellschaft erworben haben, erklärte Jany. Danach werde der Squeeze-out eingeleitet. Die mit sieben Banken festgezurrte Brückenfinanzierung für die 2,5 Mrd CHF schwere Übernahme soll «zügig» refinanziert werden. Heute arbeite Clariant mit einer Durchschnittsverzinsung inklusive Zinsen und Spesen von rund 5%. «Zu diesem Satz sollten wir uns auch künftig refinanzieren können. Vielleicht sogar noch etwas günstiger», erklärte der Finanzchef.

Potenzial nach oben
Für die Ertragskraft des Konzerns sieht der Finanzchef in den zehn bestehenden Business Units noch Potenzial nach oben: «Wir gehen davon aus, dass wir die EBIT-Marge in den nächsten ein bis zwei Jahren um 1 bis 2 Prozentpunkte erhöhen können – in allen Geschäftsbereichen. 11 bis 12% sind sicher möglich in der jetzigen Clariant.» Mit Süd-Chemie füge Clariant seinem Portfolio zwei weitere Business Units hinzu – «sehr gute» Geschäfte. Diese würden nicht nur überdurchschnittlich wachsen, sondern auch überdurchschnittlich verdienen, erklärt Jany. «Damit ziehen wir das Portfolio in einen höherwertigen Bereich.» Aufgrund der «konservativen Finanzierung» gebe es genügend Spielraum, auch für ergänzende Erwerbe, sagte Jany weiter. «Das haben wir sichergestellt.»

Produktion in Japan läuft normal
Die Katastrophe in Japan hatte noch keine Auswirkungen auf das operative Geschäft von Clariant, sagte Jany weiter. Das Unternehmen habe zwar grössere Aktivitäten in dem Land, aber südlich von Tokio. Die Produktion laufe dort ganz normal weiter. In Japan werde die Nachfrage sicher kurzfristig spürbar zurückgehen, glaubt Jany. Doch die Chemieanbieter würden vom Wiederaufbau profitieren. «Am Jahresende könnte unser Umsatz dort also höher sein als geplant.» (awp/mc/ss)

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