Coltene erleidet 2023 Gewinneinbruch – Neuer VRP ab Frühling 2025
Altstätten SG – Der Dentalbedarfshersteller Coltene hat im vergangenen Jahr unter einem schwierigen Umfeld gelitten. Der Reingewinn brach ein, die Dividende wird gekürzt. Nach dem CEO-Wechsel kommt es nun auch zu zwei Abgängen im Verwaltungsrat.
Bereits bekannt war der Umsatzrückgang um rund 9 Prozent auf 242,6 Millionen Franken. Wie Coltene am Freitag mitteilte, schrumpfte zudem das Betriebsergebnis (EBIT) um fast 44 Prozent auf 19,6 Millionen Franken. Auch dies war keine Überraschung, hatte Coltene die entsprechende Marge doch im Januar mit «rund 8 Prozent» angegeben. Konkret waren es nun 8,1 Prozent.
Neu ist hingegen der Reingewinn. Unter dem Strich resultierte ein Ergebnis von 11,9 Millionen nach 26,0 Millionen im Vorjahreszeitraum. Die Analysten der ZKB und von Research Partners hatten sich hier etwas mehr erhofft.
Die Dividende wird nun reduziert. Neu sollen noch 2,00 Franken pro Anteilsschein ausgeschüttet werden (VJ 3,30 Fr.). Wie Coltene betonte, liegt diese Dividende aber über der üblichen Ausschüttungsquote von 70 Prozent.
Wechselkurseffekte und Lagerabbau bei Vertriebspartnern
Wie bereits im Januar kommuniziert, litt Coltene unter negativen Währungseffekten, einer geringeren Nachfrage nach Geräten sowie einem leichten Rückgang der Patientenbesuche. Zudem führten die hohen Zinsen zum Jahresende zu einem deutlichen Lagerabbau bei den Vertriebspartnern, insbesondere in Nordamerika.
Für das bereits laufende Geschäftsjahr zeigt sich Coltene trotz des schwachen Ergebnisses 2023 vorsichtig optimistisch. Die negativen Faktoren im Jahr 2023 seien nämlich «einmaliger Natur» gewesen. Sie würden daher 2024 nicht mehr belasten. Dazu gehöre vor allem der erwähnte Lagerabbau bei Händlern in Nordamerika. Ebenso werde sich ein normalisierter Produktmix positiv auf die Profitabilität auswirken. Und nicht zuletzt sollen vielversprechende Entwicklungsprojekte für positive Impulse sorgen.
Mittelfristig hält Coltene am Ziel eines organischen Umsatzwachstums über dem Markt und einer EBIT-Marge von 15 Prozent fest, auch wenn das Unternehmen derzeit noch weit davon entfernt ist. Der Zielwert für die Ausschüttungsquote künftiger Dividenden liegt laut Unternehmen unverändert bei 70 Prozent.
Umbruch in Management und Verwaltungsrat
Neuen Schwung soll auch ein Umbruch in Management und Verwaltungsrat bringen. Der neue CEO Dominik Arnold hat sein Amt bekanntlich bereits per 1. Januar 2024 angetreten. Er hat die Nachfolge von Martin Schaufelberger angetreten. Dieser zog sich nach elf Jahren als CEO aus der operativen Führung zurück und soll 2025 in den VR gewählt werden. In der Konzernleitung trat zudem Christophe Loretan von seiner Funktion als Marketingleiter der Region Europa zurück. Die Suche nach einem Nachfolger ist laut Coltene im Gang.
Wie weiter mitgeteilt wurde, hat sich Nick Huber entschieden, im kommenden Jahr als Verwaltungsratspräsident zurückzutreten. Seine Nachfolge soll im Frühjahr 2025 Matthias Altendorf antreten. Roland Weiger hat sich ebenfalls entschieden, an der nächsten GV nicht mehr zur Wiederwahl anzutreten. Für ihn wird Edgar Schönbächler, langjähriger CEO von Bien-Air Dental, in den Verwaltungsrat nachrücken. (awp/mc/pg)